Die Familie.
Tagen hatte sie auch so einen Krampfanfall, den mir der Sohn recht ängstlich beschrieb.“
Ueber ihren Tod liegt ein Bericht von Johanna Schopenhauer vor(Brief an E. v. d. Recke vom 25. Juni 1816), der freilich nicht authentisch ist.„Der Tod der armen Goethe ist der furchtbarste, den ich je nennen hörte. Allein, unter den Händen fühlloser Krankenwärterinnen ist sie, fast ohne Pflege gestorben, keine freundliche Hand hat ihr die Augen zugedrückt, ihr eigener Sohn ist nicht zu bewegen gewesen zu ihr zu gehen, und Goethe selbst wagte es nicht... reden konnte sie nicht, sie hatte sich die Zunge durchgebissen... Ihre Unmässigkeit in allen Genüssen zu einer sehr bösen Periode für unser Geschlecht, hatten ihr das fürchterlichste aller Uebel, die fallende Sucht zugezogen.“
Frau Schiller schreibt am 8. 6.:„Sie hat unendlich gelitten. Die Grossherzogin erzählte mir, dass sie alle Minuten einen Anfall in dem letzten Tage gehabt.“ Aug. Vulpius schreibt am 11. 6.:„Sie starb am 6.,(ihrem Geburtstage, in ihrer Geburtsstunde) Mittag 12 Uhr an Blutkrämpfen der schrecklichsten Art, für sie, und uns.“
Nach diesen Angaben ist es kaum zweifelhaft, dass Christiane an epileptischen Anfällen gelitten hat und unter ihnen gestorben ist. Das Wahrscheinlichste ist wohl das, dass diese Anfälle auf Urämie beruhten, d. h. dass ihnen eine Vergiftung durch Versagen der Nierenthätigkeit zu Grunde lag. Wenigstens kommt mir die sogenannte Alkohol-Epilepsie hier weniger wahrscheinlich vor.