August Goethe.
Pogwisch verheirathete, mit dieser in unglücklicher Ehe lebte, als Rath der Grossherzogl. Kammer arbeitete, den Vater in seinen häuslichen Geschäften und in der Sorge für die Sammlungen unterstützte. Am meisten erfahren wir über ihn von Holtei, dessen Aussagen als zuverlässig erscheinen, wenn auch seine Pragmatik zu wünschen übrig lässt.
Holtei sagt, er habe sich anfänglich durch Augusts schroffes(„ich möchte sagen brutales“) Wesen zurückgestossen gefühlt. Später jedoch habe er den guten Kern in ihm erkannt, und es sei zu aufrichtiger Freundschaft gekommen.„Als wir es waren[Freunde], verhehlte er mir nicht, dass er oft absichtlich, vorzüglich vor Fremden, darauf ausgehe, als roher Gegner jedes poetischen Treibens zu erscheinen, weil ihm der Gedanke zu fürchterlich sey, für einen Erben zu gelten, der sich bestrebe, Firma und Geschäft des Vaters fortzuführen.“„August Goethe war kein gewöhnlicher Mensch; auch in seinen Ausschweifungen lag etwas Energisches; wenn er sich ihnen hingab, schien es weniger aus Schwäche, als vielmehr aus Trotz gegen die ihn umgebenden Formen zu geschehen. Stirn, Auge, Nase waren schön und bedeutend, machten seinen Kopf dem des Vaters ähnlich. Der Mund, mit seinen sinnlich aufgeworfenen Lippen hatte dagegen etwas Gemeines und soll an die Abstammung von weiblicher Seite erinnert haben. Er hielt sich, g!ng, stand, sass, geberdete sich wie ein feiner Hofmann; seine graziöse Haltung blieb stets unverändert und auch wenn er berauscht war, wenn er tobte, fiel er
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