Verschiedene Urtheile über August.
trüben Momenten sagte er sich: Ich will nach Rom, um dort zu sterben.“*) Als er abreiste, sei der alte Goethe von bösen Ahnungen überwältigt worden.„Ein Grausen könnte uns erfassen(schliesst Fr. v. Gustedt) vor dem Herrscher über uns, wenn wir dies Leben betrachten, denn es scheint uns Schicksal— nicht Schuld.“
Nach alledem ist sicher, dass August krank gewesen ist, aber die Art des krankhaften Zustandes ist schwer zu erfassen. Er war Trinker, aber einerseits war sein Alkoholismus von vornherein Ausdruck der Entartung, ging aus Augusts pathologischer Beschaffenheit hervor, andererseits ist zweifellos das von Holtei entworfene Bild nicht durch den Alkoholismus’ allein zu erklären. Die psychologische Betrachtung mancher Literaturgeschichten stellt alles auf den Kopf; es heisst: August fühlte sich von seinem Vater gedrückt, lebte in unglücklicher Ehe, deshalb trank er, deshalb wurde er krank. Nein, weil er krank war, trank er, fühlte er sich vom Vater gedrückt. Wäre die Sache gut gegangen, wäre August ein ruhiger und tüchtiger Mann geworden, So würde es heissen: Des Vaters Name ebnete ihm den Weg, das Glück, eines SO herrlichen Mannes Sohn zu sein, liess ihn alles leichter tragen, da seine Begabung ihn auf einen practischen Beruf hinwies, kam der Vergleich zwischen ihm und dem Vater nicht in Betracht, u. S. f.
*) Die ganze Darstellung ist sehr damenhaft, und man wird
gut thun, nicht zu gläubig zu sein.