Die Familie.
Spezzia sei August gestürzt, habe das Schlüsselbein gebrochen, habe dann vier Wochen liegen müssen und dabei an einer Hautkrankheit gelitten, die bei der Hitze sehr beschwerlich war. Vielleicht hat es sich um Hitzefriesel gehandelt. August„übertrug dieses Uebel mit männlich gutem Humor“ und sandte in der Folge musterhafte Tagebücher. Er sei über Florenz nach Livorno gegangen und von da mit dem Dampfschiffe nach Neapel gefahren.„Seine Briefe von dorther wollten mir jedoch, wie ich gestehen muss, nicht recht gefallen; sie deuteten auf eine gewisse Hast, auf eine krankhafte Exaltation.“ In Pompeji sei er heiter, ja lustig-lebendig gewesen.„Eine Schnellfahrt nach Rom konnte die schon sehr aufgeregte Natur nicht _besänftigen; die ehren- und liebevolle Aufnahme der dortigen deutschen Männer und bedeutenden Künstler scheint er auch nur mit einer fieberhaften Hast genossen zu haben. Nach wenigen Tagen schlug er den Weg ein, um an der Pyramide des Cestius auszuruhen, an der Stelle, wohin der Vater, vor seiner Geburt, sich dichterisch zu sehnen geneigt war.“ Wenn jemand, der nichts weiter weiss, diesen Bericht Goethes unbefangen liest, so muss sich ihm der Gedanke aufdrängen: hier wird von einem Selbstmorde erzählt. Die Betonung der krankhaften Erregung, die Wahl eines activen Wortes(er schlug den Weg ein), das Geheimnissvolle des Ganzen zwingen zu dieser Deutung. Natürlich kann ich mich irren, aber ich möchte doch glauben, dass Goethe, als er jenes schrieb, den Tod seines Sohnes für freiwillig gehalten habe und an die