Schopenhauers Person.
dung gab. Für den Bankerott des Danziger Hauses, der ihre Geldverhältnisse ruinirte, konnte Johanna doch nichts. Sie hat sich dann in die dürftigeren Umstände hineingefunden und durch ihre Schriftstellerei redlich Geld verdient. Dass sie den sogenannten Freuden der Geselligkeit ergebener war als es gut ist, dass sie gelegentlich scharf und unfreundlich sein konnte, worüber Luise Seidler sich beklagt, das ist wohl ohne weiteres zuzugeben, indessen muss man doch bedenken, dass Frauen von ungewöhnlicher Begabung durch ihre Natur zur Ueberschätzung der Geselligkeit getrieben werden, und dass die gesellschaftlichen Beziehungen der Damen zu einander selten ohne alle Bitterkeit sind. Am meisten tadelt man das Verhalten Johannas, das den Bruch zwischen ihr und ihrem Sohne herbeiführte, ihr Verhältniss zu Müller, genannt von Gerstenbergk. Mit diesem ihrem„Freunde“, einem Weimarischen Beamten und unbedeutenden Dichter, lebte sie seit 1813 zusammen, d.h. sie vermiethete ihm einen Theil ihrer Wohnung und ass mit ihm zusammen, wie sie es schon vorher mit Fernow gehalten hatte. Als ihr Sohn wieder zu ihr gekommen war, überwarf er sich mit Müller. Johanna suchte zu vermitteln, kam darüber in Misshelligkeiten mit ihrem Sohne, und diese führten soweit, dass sie ihm 1814 den„Scheidebrief“ schrieb. Wir kennen dessen Inhalt nicht, jedoch ist die ganze Angelegenheit nicht anders zu verstehen, als wenn man annimmt, dass der Vorwurf eines unsittlichen Verhältnisses Johanna zum Aeussersten gebracht habe. Wenn der Sohn glaubte, dass durch Müller das An
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