Schopenhauers Jugend. 1803—13.
Vaters und die Weltlichkeit der Mutter ihm das Leben erschwerten. Der alte Schopenhauer hat gegen K. Bähr die Sorgfalt seines Vaters gerühmt, der ihn schon im Kindesalter mit sich auf Reisen genommen und gesagt habe:„Mein Sohn soll im Buche der Welt lesen.“ Nach reichlich zwei Jahren reiste Arthur ohne Begleitung(solus) zu Schiff nach Hamburg zurück, wo er das Deutsche erst wieder lernen musste. Die nächsten vier Jahre brachte er in Hamburg zu, besuchte Dr. Runges Schule, die die Söhne der reichen Hamburger zu tüchtigen Kaufleuten heranbilden sollte. In dieser Zeit, sagt Schopenhauer, erfasste mich eine starke Neigung zur Gelehrtenlaufbahn, und ich ging meinen Vater mit inständigen Bitten an, dass er mir den Willen thue und mich nicht Kaufmann werden lasse. Dr. Runge unterstützte die Bitten des Knaben, sodass der Entschluss des Vaters beinahe ins Wanken zu kommen schien. Am Ende rückte Heinrich Floris mit einem etwas diabolischen Vertrage heraus: entweder solle der Sohn sofort in das Gymnasium eintreten, oder aber mit den Eltern eine mehrjährige Reise machen; wähle er das zweite, so müsse er freilich versprechen, nachher Kaufmann zu werden. Der arme Knabe, den die Sehnsucht nach seinen französischen Freunden und nach der weiten Welt plagte, ging in die Falle, und im Frühjahre 1803 wurde die grosse Reise angetreten. Es scheint, dass Arthur damals besonders für poetische Werke eingenommen gewesen sei.„Du bist nun schon 15 Jahre alt,“ schreibt ihm die Mutter, „du hast schon die besten deutschen, französischen