Schopenhauers Jugend. 1803—13.
Geist durch die Anschauung des Wirklichen genährt und in Wahrheit gebildet, und lernte daher, was und wie die Dinge seien, früher, ehe er die über ihre Beschaffenheit und ihre Beziehungen hergebrachten Meinungen in sich aufgenommen hatte.“
Nun kam aber das dicke Ende nach. Arthur musste seinem Versprechen gemäss als Lehrling in ein kaufmännisches Haus eintreten. Nie, sagt er, hat es einen schlechteren Handlungsdiener gegeben als mich. Nach Kräften suchte er Zeit zu erlisten, die er den Büchern widmen, oder in der er seinen Gedanken nachhängen könnte. Offenbar im Herzen lächelnd erzählt er, dass er im Contor immer versteckte Bücher hatte und dass er seinen Lehrherrn auf jede Weise täuschte, um an den Vorlesungen Galls täglich theilnehmen zu können.„Tiefe Traurigkeit machte mich unfügsam und Anderen lästig“(insuper me contumacem, aliisque molestum reddebat profunda animi tristitia). Er glaubte, sein Leben verpfuscht zu haben und rettungslos an den Contor-Sessel geschmiedet zu sein. Wahrscheinlich machte auch die wachsende krankhafte Verstimmung des Vaters der Familie das Leben schwer. Schon am 20. April 1805 trat der plötzliche Tod des Vaters ein. Dieses ernste Ereigniss steigerte die trübe Stimmung des Sohnes, sodass sie von wahrer Melancholie wenig entfernt war(moestitia adeo crevit, ut a vera melancholia parum abesset). Gwinner sagt, dass mehrfache ihm indirect bekannt gewordene Aeusserungen des Sohnes an dem Selbstmorde des Vaters nicht zweifeln lassen. Auch die Ausdrücke, die Scho