Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
42
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Schopenhauers Person.

penhauer anwendet: pater optimus subito, fortuito, eruento mortis genere repente abreptus est, und die spätere Bemerkung:Wer hat nicht Bekannte, Freunde, Verwandte gehabt, die freiwillig aus der Welt ge­schieden sind?, eine Bemerkung, an die sich die Ab­weisung der bornirten Verurtheilung des Selbstmordes als einer Handlungvon uns geehrter und geliebter Menschen anschliesst, dürften darauf hindeuten, dass auch Schopenhauer den Tod seines Vaters für frei­willig gehalten hat, dass er somit doppelt erschüttert sein musste. Die Trauer um den Vater mochte nach­lassen, die Trauer um das eigene Schicksal blieb. Er fühlte sich als Kaufmann unglücklich und hielt sich doch einerseits für gebunden durch das dem Vater gegebene Wort, andererseits für zu alt, um noch in die Gelehrten-Laufbahn einzutreten. Seine trübe Stim­mung spricht aus den Bruchstücken, die von seinen Briefen an die nach Weimar verzogene Mutter übrig sind. Das Charakteristische aber ist, dass er nicht, wie ein gewöhnlicher junger Mensch es thun würde, über sein Schicksal klagt, vielmehr über das Elend des Lebens überhaupt philosophirt. Die Mutter hatte ihm nach der Schlacht bei Jena geschrieben:Ich könnte dir Dinge erzählen, wofür dir das Haar emporsträuben würde, aber ich will es nicht, denn ich kenne ohnehin, wie gerne du über das Elend der Menschen brütest. Du kennst es noch nicht, mein Sohn, alles was wir zusammen sahen, ist nichts gegen diesen Abgrund des Jjammers., Er spricht schwungvoll über die Vergäng­lichkeit und Nichtigkeit alles Irdischen:Das eiserne