Schopenhauers Jugend. 1803—13.
vieles erleichterte. In Wirklichkeit scheint es mit dem „Büffeln“ gar nicht so schlimm gewesen zu sein, da sowohl in Gotha wie in Weimar der Belustigungen nicht wenige waren.
In Gotha scheint Schopenhauer sehr vergnügt gewesen zu sein, er betheiligte sich an Ausflügen, machte Spottgedichte auf die Philister und schloss Freundschaften, die sich als dauerhaft erwiesen. Durch den verdriesslichen Vorfall, dass jener Lehrer sich über ihn beschwerte, und seine Folgen wurde ihm nicht nur Gotha verleidet, sondern auch die Stimmung der Mutter änderte sich. Der liebevolle Ton verschwindet aus ihren Briefen, Vorwürfe füllen sie an, und man sieht eine alte Missstimmung sich wieder beleben. Diese Briefe sind für beide Personen sehr charakteristisch. Ich kann hier nur einige sehr bezeichnende Stellen wiedergeben.„Du bist kein böser Mensch, du bist nicht ohne Geist und Bildung, du hast alles, was dich zu einer Zierde der menschlichen Gesellschaft machen könnte, dabei kenne ich dein Gemüth und weiss, dass wenige besser sind; aber dennoch bist du überlästig und unerträglich und ich halte es für höchst beschwerlich, mit dir zu leben. Alle deine guten Eigenschaften werden durch deine Superklugheit verdunkelt, und für die Welt unbrauchbar gemacht, bloss weil du die Wuth, alles besser wissen zu wollen, überall Fehler zu finden, ausser in dir selbst, überall bessern und meistern zu wollen, nicht beherrschen kannst. Damit erbitterst du die Menschen um dich her, Niemand will sich auf eine so gewaltsame