Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
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Schopenhauers Person.

gekommen sein wird, die jede Zeile von mir freudig aufnehmen wird: sie wird nicht ausbleiben. Als letzten Versuch machte er den Vorschlag, Brockhaus solle den zweiten Band allein ohne Honorar verlegen. Endlich erklärte sich die Verlagsbuchhandlung am 10. Juni bereit, beide Bände als 2. Auflage der Welt als Wille und Vorstellung zu verlegen, und machte damit Schopen­hauereine unerwartete grosse Freude. Das Werk erschien im März 1844. Ein Jahr später erschien die erste Besprechung: Fortlage kritisirte das Buch sehr eingehend, sprach seine hohe Anerkennung darüber aus, rühmte es als ein Muster von Darstellung, er­kannte in Schopenhauer einen Philosophenwie die alten Stoiker d. h. einen, dem seine Lehre Herzens­sache ist, erklärte den Gedankengang im zweiten Buche für einen ewig richtigen und bezeichnete schliesslich das Werkals ein seiner Zeit leuchtend voraneilendes. Freilich werde es von keiner der philosophischen Parteien richtig gewürdigt werden, und der Verfasser könne das auch gar nicht verlangen, so lange er eine so scharfe Sprache führe. Der Scheltende dürfe sich nicht wundern, wenn die Gescholtenen ihn ignoriren und secretiren.Oder verlangt Herr Schopenhauer von den Philosophen insgesammt, dass sie Engel an Herzens­güte seien und verzeihendem Sinn? Es ist spasshaft, welches Licht Fortlage mit diesen Worten auf seine Herren Collegen wirft, er findet es ganz natürlich, wenn die Liebhaber der Weisheit sich nicht um die Sache kümmern, sondern die verletzte Eitelkeit das Erste sein lassen. Im Uebrigen aber gereicht dem