Schopenhauers Person.
4 Jahren, auch dieses leise und allmälig ab. In der Konversation spürt man es nicht, so lange ich die Leute zur Linken und in der Nähe habe, und sie nicht besonders leise reden: aber im Theater ärgert es mich sehr.“„Brunet[ein französischer Magnetiseur] machte mir Hoffnung mein linkes Ohr durch Magnetisiren herstellen zu können, habe 5 Mal mich*/, Stunde magnetisiren lassen: allein vergebens: ich spürte auch gar nichts.“ Im letzten Briefe an Frauenstädt schreibt er (am 6. December 1859):„Mein linkes Ohr wird auch allmälig immer schwächer, Im Uebrigen bin ich kerngesund.“
Ueberblickt man die Briefe des Alters, so findet man in allen eine Heiterkeit und eine Frische, die einen starken Gegensatz zu der früheren Zeit und besonders zu der Jugend machen. Es ist ja richtig, dass die Freude an der endlich eintretenden Anerkennung einen hellen Schein auf Schopenhauers Alter wirft, aber das ist es offenbar nicht allein. Es handelt sich um eine organische Veränderung: Der Trübsinn, die Angst, die hypochondrischen Neigungen der früheren Jahre sind verschwunden, ja es scheint sogar, dass das Pendel etwas nach der anderen Seite ausschlägt, denn das Pochen auf die eigene Gesundheit hat ein wenig den Anstrich des Forcirten und die ganzen Briefe an Frauenstädt haben einen leicht maniakalischen Ton(sit venia verbo). Ich meine damit nicht die vielen Kraft-Ausdrücke, diese finde ich in einem streng privaten Briefe ganz natürlich, sondern die Sache liegt im Ganzen, muss gefühlt werden. Eine recht alberne Beschuldig