Ueber Schopenhauers Schädel.
zukommen zu lassen, wofür ich ihm nicht genug danken kann. Rieger hat, obwohl die Messungen ungenügend sind, die Maasszahlen, wie er sagt, nicht in der richtigen Projektion aufgenommen sind, so gut wie es ging, nach der ihm eigenen Methode ein„Kephalogramm“ hergestellt. Leider kann ich die Erörterungen Riegers darüber nicht wiedergeben, da sie ohne Zeichnungen nicht verständlich wären. Ich beschränke mich darauf, Einiges aus Riegers„Analyse des Kephalogramms“ vorzulegen.
Es ergiebt sich nun, auf Grund der Beobachtung eines grossen Materials von Fällen, von welchen im Leben ein Kephalogramm gemacht und deren Schädelinhalt nach dem Tod bestimmt worden ist, mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit: dass, wenn man diese Summenzahl mit 1.5 multiplicirt, das Produkt den Schädelinhalt annähernd richtig in Cubik-Centimetern angiebt. Diese Multiplication ergiebt im vorliegenden Falle das Product 1774, welches somit in dem Sinne der wahrscheinliche Schädel-Inhalt wäre, dass dieser Inhalt vermuthlich nicht viel grösser als 1800 und nicht kleiner als 1700 ccm wäre. Auf jeden Fall wäre dies ein sehr grosser Kopf. Unter meinem VergleichsMaterial, von beiläufig 700 Kephalogrammen und Craniogrammen, befinden sich nur einige wenige Köpfe mit gleichem oder grösserem Inhalt.
Um nun von den Cubikcentimetern des Schädelinhalts auf die Grammzahl des Hirngewichts zu kommen, hat mir ein, ebenfalls schon ziemlich reichhaltiges Material von Sectionen ergeben, dass, gewöhnliche Durchschnittsverhältnisse zu Grunde gelegt, ein Abzug von 10%, von der Anzahl der Cubikcentimeter des Schädel-Inhalts das wahrscheinlichste Hirngewicht ergiebt, Es wäre also von 1774 die Zahl 177 zu subtrahiren, was rund die Zahl 1600 ergiebt, die als die wahrscheinlichste Grammzahl des Hirngewichts angenommen werden kann. Auch diese Zahl für das Hirngewicht ist, was nach dem Bisherigen selbstverständlich ist, eine sehr hohe. Man wird immer nur wenige Menschen