Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
104
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Schopenhauers Person.

finden, die ein ebenso grosses oder grösseres Hirngewicht haben.

Der Kopf ist befriedigend symmetrisch, soweit das Material zur Beurtheilung vorliegt. Seine Curven, soweit sie vorliegen, zeigen keine auffallenden Formen.

Der Längen-Breiten-Index beträgt 86. Der Kopf charakte­risirt sich damit als(jedoch nicht übermässig) brachycephal.

Die Höhe beträgt 59%, der Länge; wodurch der Kopf als ein solcher charakterisirt ist, dessen Höhe im Verhältniss zur Länge eine beträchtliche ist.

Absolut betrachtet, ist die Höhe, mit 123 mm, gleichfalls eine beträchtliche. Es giebt nur wenige Köpfe, die ebenso hoch oder höher sind. Das Gleiche gilt von der Breite mit 180 mm, hin­sichtlich welcher der Kopf sich am meisten vom Durchschnitts­verhältniss entfernt. Die Länge ist, mit 208 mm, auch beträcht­lich, doch nicht so auffallend gross wie Breite und Höhe, wes­halb er auch mehr einen brachycephalen Index hat.

Seinen grossen Inhalt verdankt der Kopf hauptsächlich seiner bedeutenden Breite und Höhe.

Wenn das Kephalogramm richtig wäre, dann wäre der Kopf ferner in auffallendem Maasse so gestaltet, dass der Vorderkopf über den Hinterkopf überwiegt. Es zeigt sich dieses schon an der Längenachse, deren vor der Ohrachse gelegener Abschnitt ist um 16 mm länger als der hinter der Ohrachse gelegene, was ein sehr auffallendes Ueberwiegen des Vorderkopfes bedeutet. Noch auffallender würde der Gegensatz in dieser Richtung, wenn man berechtigt wäre, den vorderen und hinteren Frontalbogen des Kephalogramms für richtig zu halten. Der vordere hat den Inhalt von 156 qcm, und dies ist ein extrem grosser Inhalt. Der hintere Frontalbogen hätte, wenn er richtig wäre, nur den Inhalt von 107 qcm, und dieser Inhalt entspräche bloss mittleren Ver­hältnissen. Die mittlere Frontalebene ist, mit 167 qcm Inhalt, auch gross, aber nicht so excessiv wie die vordere. Es würde sich aber auch in diesem Stück, falls das Kephalogramm richtig wäre, zeigen: dass besonders der Vorderkopf gewaltig ent­wickelt ist.

Auch aus anderen Berechnungsarten, deren Erörterung hier zu weit führen würde, würde hervorgehen, dass der Kopf in sehr erheblichem Maasse ein Ueberwiegen des Vorderkopfes zeigt.