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Anhang.
Der von A. Krausse angefertigte Stich ist als solcher ausserordentlich schön ausgeführt. Ob das Bild, das zweifellos an Kügelgens Art erinnert, ähnlich gewesen ist, das mag man wohl bezweifeln. Ich glaube nicht, dass Schopenhauer je einen so zierlichen kleinen Mund gehabt habe. Auch die Augengegend kommt mir fremdartig vor.
Nach Grisebachs Angabe befindet sich das Pastellbild im Besitze des„Volksdanks für Preussens Krieger“ (Edita und Inedita, S. 46).
Wahrscheinlich bezieht sich auf dieses Bild die amüsante Erzählung des Stadtrath Beck(Grisebachs Biographie, S. 239).
Uebrigens tritt bei Vergleichung des Kraussischen Stiches mit dem Bilde der Mutter die Aehnlichkeit zwischen Sohn und Mutter recht deutlich hervor.
b) Ruhls Bild.
Schemann erzählt, dass der Neffe und Erbe des Malers Ruhl ihm das von diesem hinterlassene Oelportrait Schopenhauers geschenkt habe, Er hat seinen „Schopenhauer-Briefen“ eine, wie es scheint, vortreffliche Radirung nach dem Oelbilde vorgeheftet. Mit Recht sagt er, dass dadurch eine empfindliche Lücke ausgefüllt werde, da wir„hier zum ersten Male, und zwar von der Hand eines Mannes, der zugleich ein trefflicher Maler und begeisterter Freund Schopenhauers war, ein Bildniss unseres Weisen aus den blühenden Mannesjahren erhalten.“ Es wird sich nicht feststellen lassen, in wie weit das Bild ähnlich gewesen