Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
125
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Ueber die Schopenhauer-Bilder.

S. 48, der Besitzer des englischen Hofes in Frank­furt habe es erworben, während er in der Biographie S. 256 sagt, das dritte Bild sei in den Besitz des Wirthes vom englischen Hofe übergegangen. An letzterer Stelle fügt er hinzu, es sei durch einen wohl­gelungenen Lichtdruck für den Kunsthandel vervielfäl­tigt worden. Jetzt befindet sich Schopenhauers Bild nicht mehr im englischen Hofe. Der Besitzer hat, als er das Hotel verkaufte, das Bild in sein Privathaus mitgenommen.

Ich kenne nur das Bild von Lunteschütz, das jetzt im Städelschen Institut zu Frankfurt hängt. Es ist nach Grisebach(Biogr. S. 250) das zweite Bild. Eine Nachbildung ist der Grisebachschen Biographie bei­gegeben. Im Städelschen Institut werden Original­Photogramme verkauft, und nach einem solchen ist die nach Seite 124 dieses Buches befindliche Nach­bildung angefertigt.

Das Gemälde von Lunteschütz ist zweifellos ein schönes Bild, aber der alte Schopenhauer ist es doch nicht recht. In Mund und Augen ist etwas Fremdes und das Ganze besitzt eine Weichheit, die durchaus nicht Schopenhauerisch ist. Geradezu falsch ist die Schädelbildung, denn man sieht nicht, wie verhältniss­mässig schmal die Stirne gegen die Scheiteltheile ist. Die Breite des Schädels ist nicht wiedergegeben.

Es existiren noch zwei Lunteschütz-Bilder im Besitze des Herrn Professor Edinger in Frankfurt, die nur pathologisches Interesse haben. Lunteschütz hat sie auf Bestellung hin gemalt, als er schon am Staar