Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
127
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Ueber die Schopenhauer-Bilder.

wie einen dummen Jungen. Da habe ihn der Zorn überwältigt, er habe das Bild von der Staffelei ge­nommen und wüthend in die Zimmerecke geworfen. Schopenhauer habe ihn einen Moment starr angesehen, sei dann langsam nach dem Bilde gegangen, habe es aufgenommen und auf die Staffelei zurückgebracht. Nun habe er gesagt: Erstens, mein lieber Herr Hamel, war es nicht so bös gemeint, und dann dürfen Sie nicht vergessen, dass das Bild immerhin mich dar­stellt. Er habe eine Erzählung von einem römischen Bilde angeschlossen, dessen Urbild erklärte, man müsse sein Portrait, auch wenn es unvollkommen sei, respektiren. Grisebach hat im Jahre 1888 ein im Local der Frankfurter Künstlergesellschaft aufgehängtes Oelpor­trait Schopenhauers von Hamel gesehen und giebt an, dass der Freiherr von Engerth zu Mürzzuschlag bei Wien eine Reproduction des Hamelschen Bildes be­sass. Er verweist ferner auf die Mittheilungen A. Gwinners über das Schopenhauer im Profil darstellende Bild Hamels in der Nationalzeitung von 24. April 1891. Die Nummer der Nationalzeitung habe ich mir nicht verschaffen können. Nach Angabe der Prestelschen Kunsthandlung ist das erste Bild Hamels in Wien und das Frankfurter Bild ist das zweite von Hamel gemalte Portrait. Es müssen zwei verschiedene Bilder Hamels existiren, denn das, nach dem das Bild nach S. 126 gemalt ist, und das bei Prestel zu kaufen ist, entspricht nicht der Beschreibung, die Hamel mir machte. Schopenhauer hat gesagt, er sähe auf Hamels Bild wie ein Dorfschulze aus. Ich finde mehr einen