Bemerkungen über Schopenhauer Lehre.
märe Eigenschaften des Dinges nicht unabhängig vom Wahrnehmenden sind, sondern durch dessen Eigenthümlichkeit bedingt sind. Diesen Schritt aber hatte doch Berkeley gemacht, wie Schopenhauer selbst betont. Mit Recht sagt Schopenhauer, Kant sei nicht gerecht gegen Berkeley, aber er selbst ist nicht gerecht gegen ihn, wenn er in seinen Werken den Kant immerfort hochpreist, den Berkeley aber nur gelegentlich erwähnt. Berkeley sagt genau das, was Schopenhauer sagt: Die Welt ist meine Vorstellung, und er setzt seine Lehre mit einer Klarheit auseinander, gegen die Kants Darstellung unvortheilhaft absticht. Schopenhauers Bewunderung der transscendentalen Aesthetik verleitet ihn zwar nicht dazu, Kants Hauptfehler zu übersehen, aber sie bestimmt ihn doch, leichter über diesen wegzugehen, als es richtig war. Schopenhauer sagt:„Nach der in der transscendentalen Aesthetik gegebenen ausführlichen Erörterung der allgemeinen Formen der Anschauung muss man erwarten, doch einige Aufklärung zu erhalten über den Inhalt derselben, über die Art, wie die empirische Anschauung in unser Bewusstsein kommt, wie die Erkenntniss dieser ganzen, für uns so realen und so wichtigen Welt in uns entsteht. Allein darüber enthält die ganze Lehre Kants eigentlich nichts weiter, als den oft wiederholten, nichtssagenden Ausdruck:„„Das Empirische der Anschauung wird von Aussen gegeben.“ Nun muss Jeder zugeben, dass Kant durch seine Unterlassung, durch den nicht nur nichtssagenden, sondern geradezu irreführenden Ausdruck sein ganzes Werk