Ueber das erste Buch.
Kants überhaupt war die Frage Humes, wie kommen wir dazu, ein Folgen für ein Erfolgen zu halten? Hume hatte(wie sich Schopenhauer selbst ausdrückt) alles Erfolgen für blosses Folgen erklärt, weil die Erfahrung nichts anderes darbiete. Kant erklärte die Folge unserer Vorstellungen für ein Erfolgen, sobald die in uns bereit liegende Kategorie der Causalität auf die Folge der Vorstellungen angewendet werde. Schopenhauer sah in der Auffassung einer Folge als Wirkung eine Instincethandlung, die das Wesen des thierischen Intellectes ausmacht, und glaubte trotzdem nur Kants Beweis durch einen anderen ersetzt zu haben. Er schloss: weil jene Auffassung jeder Wahrnehmung vorausgehen muss, deshalb ist sie vor aller Erfahrung, weil sie vor aller Erfahrung ist, muss sie nothwendig auf einer Einrichtung des Intellectes oder des Gehirns beruhen, weil sie das thut, kann sie über das, was ausserhalb des Intellectes ist, nichts lehren.
Je einfacher man sich ein Bewusstsein vorstellt, um so weniger Bedeutung wird die Wahrnehmung haben, und schliesslich wird die Aussenwelt bis auf eine mehr oder weniger dumpfe Empfindung geschwunden sein, sodass in der Hauptsache nur die Vorgänge der inneren Erfahrung das Bewusstsein erfüllen. Auf die Empfindung wird Lust oder Unlust folgen, auf diese Wollen oder Nichtwollen, so kann man sich das einfachste Seelenleben denken. Besinnt man sich nun darauf, dass im Grunde wirken und wollen dasselbe ist, so sieht man, dass mit den seelischen Elementen schon das Wirken oder die„Cau