Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
158
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Bemerkungen über Schopenhauers Lehre.

kannt wird, unmittelbares Object ist; jedoch ist hier der Begriff Object nicht einmal im eigentlichsten Sinne zu nehmen: denn durch diese unmittelbare Erkenntniss des Leibes, welche der Anwendung des Verstandes vorhergeht und blosse sinnliche Empfindung ist, steht der Leib selbst nicht eigentlich als Object da, sondern erst die auf ihn einwirkenden Körper; weil jede Er­kenntniss eines eigentlichen Objects, d. h. einer im Raume anschaulichen Vorstellung, nur durch und für den Verstand ist, also nicht vor, sondern erst nach dessen Anwendung. Ich habe dieses Gewürm von Satz ganz abgeschrieben, damit man sehe, welchen Unsinn auch ein grosser Mann in der Verlegenheit schreiben kann.

Indem er fortwährend Object und Ursache des Objectes verwechselt, wirft Schopenhauer dem Realisten vor, er verlange ein Object an sich. Das ist nicht wahr, der natürliche Mensch verlangt eine Ursache des Objectes. Das Object ist die Sache, das Ding an. sich die Ursache. Hätte Schopenhauer nicht be­schlossen, dass erst im zweiten Buche vom Willen geredet werden dürfe, dass im ersten allesintellectual sein müsse, so hätte ihm nicht entgehen können, dass der Begriff des Wirkens aus der inneren Erfahrung allein zu verstehen ist, dass die Wirklichkeit Willens­welt ist, dass ursprünglich dieCausalität den eigenen und den fremden Willen verbindet, nicht Vorstellungen. Der natürliche Mensch denkt thatsächlich im Sinne der Metaphysik Schopenhauers, nicht in dem seiner Erkenntnisstheorie. Stoss und Gegenstoss, Schmerz