Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
159
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Ueber das erste Buch.

beim Stosse und Zerschlagen des Stossenden, Be­schränkung des Willens durch fremdes Wollen und Kampf dagegen, davon geht das Denken aus, nicht von der Betrachtung des Laufes der Vorstellungen. Das Thier und das Kind, das auf die Tischecke los­schlägt, das sind die rechten Metaphysiker, sie suchen das ihnen Gleiche im Fremden. Der reife Mensch erkennt freilich den Unterschied zwischen dem, was ihm als materielle Aussenwelt erscheint, und seinem Inneren, deshalb bescheidet er sich und nennt das FremdeEs, das Ding, die Ursache. Immerhin wird das Ding nach Analogie des Willens gefasst, denn seine Eigenschaften heissen seine Kräfte. Ich nehme die Sonne wahr, heisst, sie wirkt auf mich mit ihrer Leuchtkraft, mit ihrer Wärmekraft. Kraft ohne Be­ziehung auf ein Wollen hat gar keinen Sinn. Wir nehmen die Dinge selbst wahr, und die wahrge­nommenen Eigenschaften sind die des Dinges selbst. Sie sind der Ausdruck seines Willens, die Art, in der es unseren Willen beschränkt. Erst der gebildete Mensch wird irre und kommt in Gefahr, die Wahr­nehmung, d. h. das Object, mit dem Dinge zu ver­wechseln. Sobald ihm aber gezeigt wird, dass das Wahrgenommene die Wirkung des Dinges an sich auf ihn ist, sieht er den wahren Sachverhalt sehr wohl ein, und erst die idealistischen Philosophen können

ihn von neuem verwirren.

Schopenhauer bestreitet mit Hume, dass die Wir­kung des Willens auf die Glieder des Leibes Ursprung der Ursache-Setzung sei. Die Annahme sei falsch,