Ueber das zweite Buch.
gründen; die Trennung des Menschen in ein erkennendes Subject und in ein wollendes Subject wird behauptet, und ihr Zusammensein wird hinterher als der unbegreifliche Weltknoten, als das Wunder xart&Eox%nv bezeichnet. Man kann sagen, dass Schopenhauer knapp an der Wahrheit vorbeigegangen sei. Seine Lehre, dass der Mensch von Grund aus, durch und durch Wille sei, ist ja vollkommen richtig, und sie gehört zweifellos zu seinen grossen Verdiensten. Hätte er mit ihr begonnen, so hätte er sicher den rechten Weg gefunden und in dem Vorstellen ein Wollen erkannt. Aber er liess sich durch seine PhilosophieStudien, insbesondere durch seine Anknüpfung an Kant verleiten, zuerst vom Erkennen, Vorstellen, Denken zu reden, als von Etwas, das nicht zum Wollen gehöre. In Wahrheit kann Wahrnehmen oder Vorstellen nicht ohne den Willen gedacht werden, Schopenhauer aber machte aus den intellectuellen Functionen eine Sache für sich, und als er nach Beendigung der Dianoiologie vom Willen reden wollte, standen ihm seine eigenen Gespenster im Wege. Er hatte das unmögliche Wahrnehmen ohne Wollen in die Welt gesetzt und wusste nun nicht, wie er das wollende Subject mit dem vorstellenden verknüpfen sollte. Nimmt man den anderen Weg, geht man vom Wollen aus, so ergiebt sich. alles glatt und einfach. Blicken wir in uns hinein, so finden wir uns als eine Reihe von Willensacten; man kann auch sagen als Thätigkeit, aber was ist thun anders als wollen? Das einfachste Schema der inneren Erfahrung ist ein dreitheiliger Vor