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Ueber das zweite Buch.
stellung. Vielmehr kann man geradezu sagen, der Wille ist das Logische, die Vorstellung ist das Alogische. Kann der Wille sich frei entfalten, so folgt er allein dem Logischen, wird er aber gehemmt, so entsteht das Alogische, und das ist eben die Vorstellung. In der Wirklichkeit treffen wir ausnahmelos den Willen mehr oder weniger gehemmt, d. h. jedes Wollen von fremdem Wollen durchkreuzt. Deshalb ist die Wirklichkeit eine Mischung des Logischen und des Alogischen. Das Alogische aber oder die Vorstellung ist kurzgesagt der fremde Wille, genauer die Störung, die in unserem Wollen durch das fremde Wollen bewirkt wird. Die thatsächliche Durchkreuzung unseres Willens durch den fremden ist die Wahrnehmung. Je höher ein Wesen auf der Stufenleiter steht, um so veränderlicher ist es; je leichter ein Wille durch das Zusammentreffen mit der Aussenwelt verändert wird, um So geistiger ist er, oder um so grösser ist seine Fähigkeit, wahrzunehmen. Beim Eindringen des fremden Willens in den unsrigen entsteht nicht nur eine vorübergehende Veränderung, die Wahrnehmung, sondern wir werden dauernd anders. Die Wahrnehmung hinterlässt Spuren, die als ihre Repräsentanten, d. h. als Vorstellungen im eigentlichen Sinne des Wortes, als Erinnerungen und Theilstücke von Erinnerungen erscheinen. Ihre Summe ist die Erfahrung. Bekanntlich hängen unsere Willensentscheidungen zum Theile von der Erfahrung ab. Nun treffen wir aber als Leiter des individuellen Willens nicht nur die allgemeinen Willensgesetze einerseits, die persönliche Er