Ueber das zweite Buch.
setze antreffen. Will man in der Materie den Weltwillen finden, so hat man auch in den Naturgesetzen die Weltvernunft zu finden. Der empirische Beweis dafür, dass die Gesetze unseres Geistes mit den Naturgesetzen eines Wesens sind, liegt darin, dass wir zukünftige Naturereignisse im Voraus berechnen können. Wäre der Weltwille blind und gefühllos, so wären wir auch blind und gefühllos, so gäbe es weder Naturgesetze noch Denkformen. Wir sagen also mit Schopenhauer, der Wille ist Einer, aber erstens er ist nicht deshalb Einer, weil die Vielheit Schein ist, sondern weil wir in uns und, soweit wie die Erfahrung reicht, ausser uns Einheitlichkeit finden, und zweitens er ist kein blinder, sondern ein vernünftiger Wille. Für Schopenhauer ist die Individualität(abgesehen von den Zweifeln seines Alters) nur Schein. Für uns ist sie allein die Realität, denn alles Wirkliche finden wir als Individuum. Für Schopenhauer ist die metaphysische Einheit der Gegensatz der Individualität. Wir finden überall Einheit und Individualität als dasselbe und fassen daher auch den Weltwillen als Individuum auf. Für Schopenhauer ist der Intellect secundär, der Wille brennt sich die Lampe erst an, wenn er sie braucht, Wir erkennen im Weltwillen auch die Weltvernunft, und da wir Intellect und Bewusstsein nicht zu trennen vermögen, so glauben wir an einen bewussten Weltwillen. Wenn E. v. Hartmann den vernünftigen Willen für unbewusst hält, weil das Bewusstsein secundär sei, erst beim Zusammentreffen verschiedener Willen sich ent
zünde, der AllEine aber niemand begegnen könne, da