Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
205
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Ueber das dritte Buch.

Ill. Ueber das dritte Buch.

Das dritte Buch Schopenhauers enthält seine Aesthetik. Wenn auch die Erörterungen über das Schöne und die Kunst von Alters her für den Philo­sophen unumgänglich sind, so befremdet es doch, sie bei Schopenhauer auf eine Stufe mit der Lehre vom Wesen der Welt gestellt zu sehen. Wir dürfen in der Veberschätzung der Kunst Schopenhauer als Goethes Schüler und überdem als echten Romantiker ansehen. Aus seiner Philosophie könnte das dritte Buch ge­strichen werden, ohne dass der Zusammenhang des Wesentlichen gestört würde. Deshalb will ich nicht näher auf die Aesthetik eingehen, will mich mit einigen, mehr oder weniger abgerissenen Bemerkungen be­gnügen.

Schopenhauers Aesthetik ist reich an schönen Stellen und blendenden Darstellungen, aber im Grunde dürfte sie nicht als gelungen zu bezeichnen sein. Die Gedankenblitze, die er aus eigenen Mitteln beisteuert, sind das Gute darin, aber auch hier hat er durch ein Fremdes, durch die abscheuliche Mischung Kantischer

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