Teil eines Werkes 
Bd. 4 (1904) Schopenhauer
Entstehung
Seite
282
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Ob sich je ein Weg finden lassen werde, die Ver­schiedenheit der anatomischen Elemente mit dem Unterschiede der Farben in Beziehung zu setzen, das steht dahin. Man sollte meinen, der Versuch, einzelne Stäbchen oder Zapfen mit bestimmten Farben zu be­lehnen, wäre absurd genug, aber Speculationen müssen schliesslich Jedem freistehen.

Wenn sich der Psychologe vom Physiker keine Vorschriften machen lässt, so wird er auch seinerseits diesen nicht stören. Goethe und Schopenhauer ver­kannten, dass die Physik darauf aus war, die Vor­gänge draussen, die die Ursache der die Farben­empfindung vorbereitenden und ihr correspondirenden Vorgänge im Körper sind, als Formen der Bewegung und somit messbare Grössen zu fassen, dass ihr daher mit Urphänomenen allein nicht gedient sein konnte, Die Physiker wieder ignorirten Psychologie und Physio­logie. Helfen kann nur Trennung der Gebiete, Mag der Physiker die Bedingungen draussen, unter denen es zur Farbenempfindung kommt, variiren und aus seinen Versuchen Schlüsse ziehen. Wir werden Be­lehrung dankbar annehmen; nur soll er die Psycho­logie nicht meistern.

annehmen, dass andere Leute geforderte Farben unter Bedingungen sehen, unter denen ich sie nicht sehe.

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