XXIV Geſchichtliche Einleitung.
Kämpfe, ein neuer Friede(1372) mit dem früheren Ergebnis: ſo wird das Kreisgebiet
mit dem uͤbrigen Teil der Uckermark furchtbar heimgeſucht). Städte und Wie fuͤr die geſamte Mark bildet die Zeit Karls IV.(1373- 1378) eine Periode der Burgen um Ruhe und neuen Aufbaues. Die Statiſtik über die finanziellen Verhaͤltniſſe des Landes, 1875: sie ſich Karl 1375 in feinem ſogenannten Landbuche verſchaffte, gibt uns einen erwuͤnſchten Einblick. Man rechnet das„territorium Ukera“ damals zur Mittelmark?). Neue Städte ſind zu den oben genannten nicht getreten). Ein dichtes Netz von Schloͤſſern und befeſtigten Plaͤtzen uͤberzieht das Gebiet. Hindenburg freilich, die ſuͤdweſtlichſte Feſte des Kreiſes, haben die Prenzlauer bereits 1331 zerſtöͤrt, da ihnen die Naͤhe der Adelsburg gefaͤhrlich war. Aber die weſtliche Flanke des Kreiſes decken, durch davor liegende Seen geſchuͤtzt, Fuͤrſtenwerder und Wolfshagen(noch 1699„Burg “ Wolfshagen), die Nordweſtecke Strasburg am Kreuzungspunkt der Straßen PaſewalkNeu⸗-Brandenburg und Prenzlau — Anklam . Die Verbindungslinie von Strasburg und Prenzlau ſchützt die municio“ Jagow. Paſewalk und Torgelow im Norden, beides wohlbewehrte Platze, damals noch ſtrittiges Gebiet zwiſchen Brandenburg und Pommern , hat der Markgraf nicht halten koͤnnen. Uckeraufwaͤrts ift„dat hus to Nedam“(Nieden), das noch 1320 erwähnt wird), nicht mehr vorhanden. Prenzlau , wohlbefeſtigt, deckt die Hauptuͤbergangsſtraße über die Ucker. Von hier führt ſicher auch damals ſchon eine Hauptſtraße nach Nordoſten vorbei an dem alten Dorfe Baumgarten. Bruͤſſow gibt ihr Sicherung, und noch weiter vorgeſchoben liegt Löcknitz , ebenfalls eine municio. Es iſt damals im Beſitz des Biſchofs von Cammin. Den aͤußerſten Poſten bildet an der Straße Loͤcknitz Stettin Bismark, ebenfalls noch als Befeſtigung der Uckermark damals betrachtet. Es iſt deutlich, wie ſtark man die Haupt
paßſtraße in das Herz Pommerns zu ſichern trachtete.
ungeklärte Der weitere Lauf der uckermaͤrkiſchen Ereigniſſe wird durch den Niedergang der Mark Lage von Brandenburg nach dem Tode Karls IV. beſtimmt. Mecklenburger, PoCmern dringen in die 1378-1427. uckermark und ſuchen fie ſich und dem luxemburgiſchen Landesherrn gegenſeitig ſtreitig zu machen. Der noͤrdlichſte Teil leidet dabei naturgemäß beſonders. Nach einem Siege über die Maͤrker bei Neuenſund fällt Prenzlau in pommerſche Gewalt(13999. Es wandert ebenſo wie die Uckermark damals aus einer Hand in die andere. Immerhin ſetzt ſich doch ſchließlich der Psiꝝme:eei—ndinhaber des Landes durch, ja, er findet in der Uckermark offenbar Anklang. Man fuͤhlt ſich unter ſeinem Schirm ſicher, und die Staͤdte genießen durch Stiftungen und Privilegien manches Gute. Beim Auftreten des Zollern iſt man daher in unſerem Gebiete durchaus nicht gewillt, ihn anzuerkennen, und mit den Stettiner Herzoͤgen verfallen 1415 auch Strasburg und zahlreiche norduckermaͤrkiſche Adelsfamilien, die Blankenburgs und Kerkows, die Winterfeldts, die Lindſtedts, der Reich sacht Riedel B 3, 233). Prenzlau , das ebenfalls nicht ſogleich mit den anderen maͤrkiſchen Städten 1412 die Huldigung des neuen Herrn vollzogen hatte— es war damals noch im pommerſchen