Geſchichtliche Einleitung. XXV
Beſitz— erkannte erſt 1414 den Zollern an). Die Jahre 1419—- 1427 bilden eine ununterbrochene Kette von Kämpfen zwiſchen dem energiſchen Markgrafen Friedrich und den Pommern . Bei Strasburg (1419) und in dem durch das Volkslied beſungenen Treffen von Angermuͤnde ( 420* fehlte den Pommern das Waffengluͤck. Verrat hilft ihnen 1425 Prenzlau gewinnen, wo ſich wie wohl in den meiſten anderen uckermaͤrkiſchen Staͤdten eine maͤrkiſche und eine pommerſche Partei gebildet haben. Als 1427 Friedensver— handlungen zu Eberswalde und Templin erfolgten, iſt die territoriale Zugehoͤrigkeit unſeres Gebietes immer noch nicht geklaͤrtz.
Erſt Friedrich II. gelang es nach mehrjährigen Fehden, deren Opfer wiederum die Kurfürſt noͤrdliche Uckermark wurde, und nach vielfachen Verhandlungen, beſonders in Prenzlau , Friedrich II. 1448 den alten, berechtigten Anſpruch Brandenburgs durchzuſetzen. Bis auf das zeitweilig. hart umkaͤmpfte Gebiet um Paſewalk und Torgelow kam die Uckermark faſt ganz dauernd für an Brandenburg zurück). Auch neue Verwicklungen, die infolge des Stettiner Erbfolge⸗Brandenburg. ſtreites ausbrachen, konnten dieſes Ergebnis nicht beſeitigen, obwohl der oͤſtliche Teil der Uckermark, insbeſondere Löcknitz , ſchwer darunter litt. Die Verträge von Prenzlau (1472 und 1479 beließen— abgeſehen von dem ſuͤdlichen Teil der Uckermark — das Gebiet des heutigen Kreiſes Prenzlau bei Brandenburg , dazu Loͤcknitz mit Zubehoͤr, das ja noch lange zur Uckermark gehoͤrt hats). Paſewalk und Torgelow blieben nach wie vor der Mark entfremdet; fie find nie wieder zur Kurmark zuruͤckgekehrt. Werner von Schulenburg, ein Angehöriger des Geſchlechtes, das ſeit den 70 er Jahren des 15. Jahrhunderts in der nordoͤſtlichen Ecke des Kreiſes heimiſch wurde, kommt das Verdienſt zu, durch fein diplomatiſches Talent den Frieden bewahrt zu haben).
Die urſpruͤnglichen Traͤger der Landesverwaltung ſind die Voͤgte. Von den drei Vogteien.
Vogteibezirken der Uckermark, die 1287 kenntlich ſind, hat der von Paſewalk (bereits 1216 heißt nach dieſem Orte der ganze umliegende Bezirk terra Pasewalk ) für den heutigen Kreis Prenzlau die größte Bedeutung. Mit der allmaͤhlichen Entfremdung Paſewalks tritt an feine Stelle Jagow, das 1319 und auch ſpaͤter noch(z. B. 1324 genannt wird. Gewiſſe Strecken im Oſten des heutigen Kreiſes gehoͤrten zu der ſich uͤber die Randow nach Oſten ausdehnenden Vogtei Stolpe . Dieſer Verwaltungsbezirk, 1348 als terra Stolpensis bezeichnet Riedel A 19, 234), iſt dann, wie wir ſahen, ebenfalls längere Zeit in pommerſchen Haͤnden geweſen; erſt im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts kommt er, oder vielmehr nur der weſtlichere Abſchnitt, an die Mark zuruͤck. Auch Bruͤſſow wird einmal als Vogtei bezeichnet(Riedel B 2, 353)). Wie in den übrigen Teilen der Mark übernimmt ſeit der Mitte des 14. Jahrhunderts dann ein Landvogt als eigentlicher Vertreter des Landesherrn die Kontrolle uͤber ſaͤmtliche Voͤgte. In der Uckermark tritt Y Dobbert a. a. O. S. 28.
2) Über Angermünde eingehend H. Pieper in Mitteilungen des Uckermärk. Muſeums⸗- und Geſchichtsvereins Bd. 2, S. 89 ff.
3) Wehrmann a. a. O. J. 192.
H Ebd. I 205 f.
) Ebd. I 220, 229.
Ebd. I 230.
) Auch Strasburg ſoll Vogtei geweſen fein(ſiehe unten S. 336).