XXVI Geſchichtliche Einleitung.
er zum erſten Male 1362 auf(Riedel A 21, 183). Seitdem gehoͤrt auch unſer Gebiet wie die übrige Uckermark zur Landvogtei Boitzenburg, die regelmäßig die angeſehenſten Geſchlechter, ſeit dem 16. Jahrhundert anſchemend erblich, innehaben. Neben den Alvens
lebens, den Bredows ſind vor allem die Arnims Landvoͤgte geweſen). Städteweſen. Die geſamte Vogteiverfaſſung wurde immer mehr durchloͤchert durch die Privilegierung Beziehungen von Adel und Staͤdten. Von den letzteren hat ſich allein Prenzlau damals zu achtung .. gebietender Höhe aufſchwingen koͤnnen. Anlage, Verwaltung und Bauten der Stadt, auch ihre Zugehoͤrigkeit zur Hanſe zeigen, daß hier der ſtaͤdtiſche Mittelpunkt der noͤrd— lichen Uckermark geweſen iſt, wo das geiſtige Leben ſeinen ſtaͤrkſten Ausdruck fand. Es prägt ſich auch in dem verhältnismäßig ſtarken Univerſitaͤtsbeſuch der Prenzlauer aus?), von denen bis 1500 89 den hehen Studien obgelegen haben, davon neun auf zwei Univerſitaͤten. Das aufbluͤhende Leipzig hat beſonders gelockt, daneben Greifswald , Roſtock , Prag ; aber auch nach Erfurt , Krakau , Bologna , Padua findet der Prenzlauer Student
Abb. VIII. Abb. IX. Siegel der Schöffen zu Prenzlau an einer Siegel der Stadt Strasburg an einer Ur— Urkunde von 1409. Umſchrift: 7 8 CM. kunde von 1327. Umſchrift: F>TETLLUM BIlnokum In PRINZLAW. Cgloſc cls DE- STRACEBORCH. (Stadtarchiv Prenzlau, Urk. 245.)(Stadtarchiv Prenzlau, Urk. 81.)
feinen Weg. Träger des ſtaͤdtiſchen Weſens find in Prenzlau Familien wie die Hoppe, Klinkow, Zabelsdorf, in Strasburg die Milow. Gegen den umwohnenden Adel muß ſich Prenzlau zuſammen mit anderen Staͤdten tuͤchtig wehren. Die noch heute im Stadtarchiv aufbewahrten Fehdebriefe geben ein Bild von dem Waffengeiſt der Zeit. Dabei iſt das Recht ſicherlich nicht immer auf Seiten der Staͤdter, das Unrecht auf
1) Lifte der uckermärk. Landvögte bei M. Liebegott, Der brandenburgiſche Landvogt bis zum
16. Jahrhundert(Halle 1906) S. 12—20. 2) Priebatſch in Forſchungen zur brand. und preuß. Geſchichte Bd. 12(1899), S. 408.