Ferner uͤberwies er die Mittel zur Erbauung eines Gerichtsgebaͤudes ſowie die Einkuͤnfte aus dem Marktzoll. Das Gemeinweſen wurde mit dem Prenzlauer und Magdeburger Stadtrecht bewidmet. Als einer der Zeugen, die der Ausſtellung dieſer Urkunde beiwohnten, erſcheint der Pfarrer(plebanus) Ludolf; ein Siegel der Stegelitz iſt angehaͤngt. Dre zehn Jahre darauf verkaufte Ritter Johannes aus demſelben Geſchlecht am 26. No— vember den Bürgern feines Dorfes„Borſow“ fuͤr 50 Mark Silber einigen Acker ſowie ein nahegelegenes, ſich bis zum Sumpf„Mosbroc“ erſtreckendes Gehoͤlz. So ergibt ſich aus beiden Urkunden, daß das junge Gemeinweſen unter dem Schutz adliger Stadtherren emporwuchs. Die von Steglitz , in der Uckermar? damals hochangeſehen, erſchienen um dieſelbe Zeit als Begruͤnder des Nonnenkloſters Boitzenburg.
Neben der Neuſiedlung lag ein alter, wahrſcheinlich ſlawiſcher Ort. Jahrzehnte lang beſtanden beide Gemeinweſen nebeneinander, bis dann einer Urkunde vom 21. Juni 1299 zufolge„Alt-Borſow“ mit der jungen Stadt(civitas) durch die askaniſchen Markgrafen Otto, Konrad, Heinrich und Johannes zu einer Gemeinde mit einem Recht vereinigt wurden; ein markgraͤflicher Vogt nahm hier ſeinen Sitz. So ergibt ſich, daß uͤber den Stegelitz die Markgrafen ſtanden, wie denn auch ein Heinrich von Stegelitz am 20. Februar 1318 feine Stadt„Burchſow“ vom Markgrafen Woldemar zum Lehen empfing.
Nach dem Ausſterben des askaniſchen Hauſes gewannen die Pommern großen Einfluß, und am 2. April 1323 übertrugen die Herzöge Otto , Wradislaw und Barnim einem in der Prenzlauer Nikolaikirche neu geſtifteten Altar 10 Talente und 10 Schilling Geldabgaben von Hufen der Stadt„Burchſow“. Eine alte pommerſche Chronik berichtet ſogar von der Eroberung der Stadt im Jahre 1345 durch Herzog Barnim. Am 22. Mai 1354 erhielten die Pommernherzoͤge die Vogteien„Buriſſow“ und„Jagow“ von den Fuͤrſten von Anhalt als Pfand. Und ein Jahr darauf wurden fie von Karl IV. abgetreten: laut Landbuch vom Jahre 1375 gehörte„Bruſſow “ dem Stettiner Herzog. Erſt infolge des ſiegreichen Feldzuges des Kurfuͤrſten Friedrich I. im Jahre 1420 wurden die Vogteien ebenſo wie das Uckerland wieder mit der Mark vereinigt.
Um 1450 traten an die Stelle der Stegelitz, die ſich noch vielfach als gnaͤdige Schutzherren der Stadt erwieſen und ihr z. B. 1336 einen zu Martini fälligen Zins von 30 Talenten erlaſſen hatten, die aus altem pommerſchen Adel ſtammenden Ramin, deren gleichnamiges Stammhaus nahe Penkun gelegen iſt; die Steglitz hielten ſich noch zu Criewen bei Angermünde , wo ihr Geſchlecht infolge des 30jaͤhrigen Krieges um 1650 erloſch. 1604 beſtaͤtigte Klaus von Rammin den Buͤrgermeiſtern, Ratleuten, Bürgern und Kaufleuten ihre Privilegien(laut Urkunde vom 18. Auguſt im Geh. Staatsarchiv)
Der 30 jaͤhrige Krieg hinterließ auch hier deutliche Spuren. Noch 40 Jahre nach dem weſtfaͤliſchen Frieden ſtellen kurfuͤrſtliche Kommiſſare feſt, daß nur 11 Bauernhöfe bewohnt, 9 dagegen wuͤſt waren;„16 Koſſaͤten“, ſo heißt es,„ſeynd alle wuͤſte. Die beiden im „Staͤdtlein“ belegenen Ritterſitze gehörten Herrn Bartelt Friederich von Ramin. 1725 geriet dieſes Geſchlecht in derartige Geldnoͤte, daß es den alten Beſitz nicht mehr laͤnger halten konnte. So wurde dann 1726 die Stadt aus dem Konkurs durch den Staat angekauft, und das adlige Vorwerk wurde zur koͤniglichen Domäne(vgl. Kirchenbuch).
Eine erfreuliche Veränderung vollzog ſich mit dem Städtchen im Verlauf des 18