Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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28 Carmzow= Cremzow

Darunter vier glatte Linien und ein gotiſcher Rundbog enfries mit herabhaͤng enden ſpaͤt­gotiſchen Blumen. Die zweite, 70 em Durchm. ebenfalls mit Inſchrift am Halſe: verbum domini manet in aeternum und der Jahres­zahl 1591; als Trennung sszeichen ein Adler, eine Roſe, ein Wappen mit Adlerkopf und ein Gießerzeichen(Kreuz auf ſpitzem Berge). Zwiſchen der 15 und 91 eine Abb. 3. Carmzow. einer 4 ähnliche Hausmarke(5). Am langen Felde ein Gießerzeichen an der zweiten Glocke. rechteckiges Relief(undeutlich) und zwei Figuren(Maria mit dem Kinde?! Außerdem das in Abb. 23 wieder

gegebene Gießerzeichen. Die kleine Glocke, 45 em Durchm., ohne Inſchrift

und Zierat.

Cremzow.

Cremzow, 12,5 km oſtnordoͤſtlich von Prenzlau. Gem. 29, Gut 257 Einw., Gem. 88, Gut 312 ha.

Die erſten ausführlichen Nachrichten uber, Krempſow bietet das Landbuch Kaiſer Karls IV. Von den 53 Hufen der Feldmark waren damals bereits 31 wuͤſte(desolati) Die beſetzten Hufen hatten Abgaben, u. a. je 6 Scheffel Weizen, zu entrichten. Die Kirche war mit 3 Hufen ausgeſtattet, von denen der Pfarrer(plebanus) 15 Wiſpel Korn und 1 Talent bezog. Gerechtſame beſaßen hier damals u. a. Beteke Broſſow und Heyne v. Gluwen. Spaͤter ſetzten ſich hier die aus Weſtdeutſchland ſtammenden Berg feſt, die einem Muſterungsprotokoll von 1588 zufolge ihrem Lehnsherrn, dem Kurfuͤrſten, von ihrem insgeſamt 6 Dörfer zaͤhlenden Beſitz mit 4 Pferden zu dienen hatten. Waͤhrend des 30 jaͤhrigen Krieges erwarben die Arnim den Ritterſitz. Die 7 Bauernguͤter mit insgeſamt 22 Hufen wurden wuͤſt, und ihre Acker kamen zum Teil an die Koſſaͤten, zum Teil an den Gutsherrn. 5 Bauern wurden im Ver­lauf des 18. Jahrh. wieder angeſetzt. Die Berg kauften inzwiſchen ihren alten Beſitz wieder zuruͤck, ſo daß um 1800 der Kammer Abb. 24. Cremzow. Weſtgiebel der Kirche, herr von Berg alsBeſitzer des 125 Ein

wohner zaͤhlenden Dorfes erſcheint. Im 19. Jahrh, trat wiederum haͤufiger Beſitzwechſel ein. Die Kirche iſt von jeher Tochter von Carmzow.

Die Kirche iſt ein rechteckiger Feldſteinbau ohne Turm, von geſpaltenen und gut,

faſt rechteckig bearbeiteten Feldſteinen. Die Weſtfront(Abb. 24) in einfacher Giebelform

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