Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Dedelow .

Zwei zinnerne Tau fſchüſſeln, eine davon in Achteckform.

Einfacher Barockkelch, ganz rund, der Knauf ſechsmal eingekerbt.

Spaͤtmittelalterliche Kaſſel von rotgemuſtertem Samt(im Muſeum zu Prenzlau ).

Duͤrftige Spuren laſſen erkennen, daß die Kirche einſt, wenigſtens ſtellenweiſe, Malereien aufwies.

Drei Glocken. Die größte, 1,08 m Durchm., 1835 aus einer Glocke von 1400 um­gegoſſen. Die zweite, 966 em Durchm., trägt am Halſe zwiſchen glatten Linien die Minuskelinſchrift: O rex glorie criste veni cum pace, zum Schluß das Zeichen des Gießers (Abb. 31). Am langen Felde vier Reliefs von verſchiedener Größe, darunter zwei Pilger zeichen mit bekröͤnender Architektur über einem Kreiſe: das größere mit der ſitzenden Gottes mutter und dem hl. Rock von Trier (Abb. 32), das kleinere ebenfalls mit einer figuͤrlichen, aber undeutlichen Darſtellung im Kreiſe. Von den beiden andern iſt nur das eine, ein

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Abb. 33. Dedelow . Kirche Abb. 34. Dedelow. Kirche.

Relief an der zweiten Glocke. Relief an der dritten Glocke. Ritter mit Schwert(Abb. 33) deutlich erkennbar. Die dritte, 70 em Durchm., von

ſchlanker Form, am Halſe eine Kreuzigung Chriſti und ſechs Rundſchilde mit undeutlichen figuͤrlichen Darſtellungen aus dem Leben Chriſti: Geburt, Kreuzigung(Abb. 34), Auferſtehung, ulm . Die Glocke iſt mit grüner Patina von ſeltener Schönheit überzogen.

Suͤdlich von der Kirche ein kleines Gruftgebäude in romantiſch⸗gotiſierendem Stil, das um die Mitte des 19. Jahrh. nach Schinkelſchem Entwurf von Cantian aus geführt wurde(Dunker, Laͤndl. Wohnſ. d. Preuß. Mon. VII, 673),

Von demſelben Meiſter rührt auch die charakterloſe Front des neuen Teiles des jetzigen Schloſſes her. Der im rechten Winkel dazu ſtehende ältere Bau erhielt ſpaͤter eine Front in deutſcher Renaiſſance. In dem zum älteren Teil gehörenden Nebengebäude ſind noch alte Keller erhalten, die Gefaͤngniszwecken dienten und in Niſchen noch die Reſte der ehemaligen Anſchlußeiſen bewahren.