Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
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40 Drenſe= Eickſtedt.

Verhaͤltniſſen der Fenſter hervor, die bedeutend breiter gehalten ſind als fruͤhgotiſche und in ihren abgeſtuften Gewaͤnden jede Profilierung vermiſſen laſſen. Die drei oͤſtlichen der Nordſeite wurden in der erſten Hälfte des 19. Jahrh. neu geſchaffen unter Beſeitigung des früher daſelbſt vorhandenen(ſiehe Grundriß Abb. 36, der den Zuſtand vor der Änderung gibt); eines der Suͤdſeite war ſchon fruͤher veraͤndert. Eine mehr fruͤhgotiſch gehaltene Gruppe von drei ſchmalen Fenſtern an der Oſtſeite iſt durch eine niedrige breite Spitzbogenblende zuſammengefaßt, der Giebel daruͤber durch drei ſchlanke Blenden belebt. Am Weſtgiebel ſind neben dem ſchlichten Portal zwei ſchmale Spitzbogenfenſter erhalten. Vom ehemaligen Geſims finden ſich noch wenige Steine an der Suͤdoſtecke mit Profil aus Kehle und Viertelſtab.

Die Decke der Kirche iſt gerade mit ſichtbaren Balken. Der Dachſtuhl iſt zwar in der Konſtruktion der Binder noch mittelalterlich, verrät aber. durch die ſtaͤrkeren Ab meſſungen der Hölzer ſchon eine der Renaiſſance nähere Zeit. Die Binder beſtehen jeder aus zwei Kehlbalken und einem großen Strebenkreuz, das dicht uͤber den(jetzt aus gebrochenen) Fußſtaffeln anſetzte.

Eine Dachſpur uͤber dem Weſtportal ruͤhrt von einem Fachwerkvorbau her, der etwa zwiſchen 1850 1912 hier beſtand; an feine Stelle trat damals der jetzige knapper gefaßte. Außerdem erhielt kuͤrzlich die Kirche eine Leichenhalle an der Suͤdſeite, auch wurde das Geſims in neuer verputzter Form hergeſtellt.

Über dem Weſtende erhebt ſich jetzt ein verbretterter quadratiſcher Dachreiter(nach Beckmanns Nachl. von 1734), der in eine ebenſolche Laterne uͤbergeht; die Spitze iſt laut Jahreszahl in der Wetterfahne von 1912.

Von älteren Einrichtungsgegenſtänden find einige zinnerne Geräte, zwei Kelche, darunter einer von 1661, eine Kanne und zwei Altarleuchter mit gewundenen Schaͤften von 1676 erhalten; die übrige Ausſtattung, ebenſo die ornamentale Bemalung an Wänden und Deckenbalken, ſtammt aus dem Jahre 1912/13.

Zwei Glocken. Die große, 98 em Durchm., ohne Ornament und Inſchrift; die kleine, 96 em Durchm, 1799 von J. F. Thiele in Berlin gegoſſen.

Eickſtedt.

Eickſtedt, 13 km oͤſtlich von Prenzlau . Gem. 117, Gut 157 Einw; Gem. 241, Gut 631 ha.

In einer Urkunde vom 5. April 1354 wird das von den deutſchen Koloniſten begruͤndete Dorf zum erſtenmal genannt. Von jeher ſaß hier ein Geſchlecht, das vermutlich dem Orte den Namen gegeben und ſich bis heute hier behauptet hat. Urkundlich erſcheint dieſe Familie ſchon 1205, ferner 1255 mit Heinrich Ritter(miles; vonEgſtede. Ein Protokoll von 1688 beginnt mit den Worten:Eickſtaͤdte gehoͤret mit Gerichten u. ſ. f. Jochim Vivizenz von Eickſtedten ganz alleine zu. Die kurfuͤrſtlichen Kommiſſare ſtellten damals feſt, daß von den 12 Bauernhoͤfen mit 37 Hufen ſowie von den 10 Koſſaͤtenguͤtern, die hiervon alters beſtanden, nur 2 Bauern übrig geblieben waren. 6 Bauernguͤter wurden im Verlauf des 18. Jahrhunderts wiederum beſetzt. Das Rittergut iſt ſeit uͤber