Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Eickſtedt Ellingen 41

100 Jahren an die aus Damme ſtammenden Lindenberg verpachtet. Der Beſitzer, Graf von Eickſtedt(preuß. Grafenſtand von 1840, wohnt zu Hohenholz im Randower Kreis. Die Kirche mar urſpruͤnglich eine mit 3 Hufen ausgeſtattete Mutterkirche, doch verlegte der Pfarrer um 1689 ſeinen Sitz nach Wollin. Seitdem iſt fie einefilia dieſermater.

Die Kirche iſt ein Feldſteinbau von anſehnlichen Abmeſſungen und einfach rechteckig er Grundform. Der Weſtteil, der in ziemlicher Tiefe als Turm abgeteilt war, iſt anſcheinend als ſolcher nie vollendet geweſen und liegt in Truͤmmern. Die Fenſter, an den Langſeiten je fuͤnf, im Oſten drei, ſind zum Teil vergrößert. Vor dem einzigen Portal an der Suͤdſeite, deſſen Tuͤr noch die alten Baͤnder mit Blaͤtterendigung hat, eine kleine ſpaͤtere Vorhalle aus Feldſtein ; ein zweites Portal an dieſer Seite iſt vermauert. Der Oſtgiebel iſt durch drei größere Blenden gegliedert. Am Oſtende der Nordſeite eine Gruftanlage mit ſteilem Pultdach, das zwei Kirchenfenſter dieſer Seite verdeckt. Das Gelaͤnde der Kirche iſt be traͤchtlich ang ewachſen, ſodaß man ins Innere mehrere Stufen hinabſteigt. Decke und Dach ſtuhl find nicht mehr die urſpruͤnglichen.

Der Altar hat einen ziemlich hohen Aufbau in baͤuerlichen Renaiſſanceformen von 1591(inſchriftlich, mit den derb geſchnitzten Darſtellungen der vier Evangeliſten und des Abendmahls.

Kanzel an der Nordwand, ebenfalls Renaiſſance, etwas zierlicher wie der Altar gehalten.

Auch das Geſtühl gegenüber der Kanzel zeigt toskaniſche Saͤulchen und Rund­bogenblenden.

Das Gepraͤge ſpaͤterer Zeit trägt die We ſtemporez fie ruht mittels dreier Stichboͤgen auf baluſterfoͤrmig geſchweiften Vierkantſaͤulen und iſt an ihrer Bruͤſtung abwechſelnd mit geraden toskaniſchen und mit gewundenen Saͤulchen beſetzt. Die Füllungen dazwiſchen haben hohe Achteckformen.

Getriebenes meſſingnes Taufbecken mit dem Suͤndenfall im Grunde.

Die Glocken hängen in einem, in der Suͤdoſtecke des ehemaligen Friedhofs ſtehenden Glockenſtuhl. Sie haben 95 bezw. 64 em Durchm. und nur glatte Linien am Halſe.

Das Schloß iſt ein zweiſtoͤckiges maſſives Gebaͤude mit Manſardendach. Im Hofe ein kleines Taubenſchlaggebaͤude, deſſen Oberſtock aus Fachwerk beſteht; der untere bildet den Zugang zu mittelalterlichen Kellerraͤumen, die teils unter dem Quergebaͤude, teils unterm Hauptgebäude liegen und durch einen Gang miteinander verbunden ſind. Sie ſind mit zum Teil weitgeſpannten Tonnen aus Backſtein uͤberdeckt(eine Anzahl Backſteine an den Tuͤroffnungen vom Ausnahmeformat 36* 16 5 em).

Ellingen. Ellingen, 4 km nordnordöͤſtlich von Prenzlau . Gem. 204 Einw., 532 ha­In dem Doͤrfchen waren um 1300 die Holzendorf beguͤtert. Aus einer Urkunde vom 2. März 1371 ergibt ſich, daß fie ihr Gut zuEllynghe dem Prieſter Hinrik Kroppe ver kauft hatten. Im Landbuch Kaiſer Karls IV. leſen wir, daß die Gemarkung nur 31 Hufen,