Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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56 Fitrſt enwerder

Weiſe zu drei Toren, was bei dem geringen Umfang des Ortes ungewöhnlich iſt. Die Kirche liegt naͤchſt der Hauptſtraße auf deren Suͤdſeite. Der Markt lag weſtlich von ihr, faſt mitten in der Stadt, zwiſchen deren beiden hoͤchſtgelegenen Teilen, an der Ecke der Berliner und Prenzlauer Straße, war aber ſchon im 18. Jahrh. meiſt bebaut. Von einem Rathaus ſcheint ſchon damals nichts mehr bekannt geweſen zu ſein. Unter den Neben gaſſen wird in der erwahnten Beſchreibung von 1744 eine unter dem Namenſcharfe Ecke angefuͤhrt; derZiegenert iſt eine Art Ringſtraße, die im ſuͤdweſtlichen Teil parallel zum Mauerring um die Stadt fuͤhrt.

Abb. 50. Fürſtenwerder. Plan nach Meßtiſchblatt.

Denkmäler.

Die Kirche iſt ein Feldſteinbau aus der erſten Hälfte des 13. Jahrh. von rechteckigem Grundriß(Abb. 51), in welchem ein Chor nur angedeutet iſt und zwar einmal durch die Gruppierung der Fenſter, ſodann durch zwei ſtarle, nach innen vorſpringende Pfeiler, die zu einem Triumphbogen verbunden werden konnten, wenn es etwa beim Anwachſen des Ortes zur Verlaͤngerung des ſehr kurzen Schiffes nach Weſten gekommen waͤre. Weſt waͤrts ſchließt ſich an das Schiff ein Turm von gleicher Breite, der mit ihm durch eine Spitzbogenoͤffnung verbunden war. An der Nordſeite des Chores liegt eine kleine, mit halbrunder Tonne uͤberwoͤlbte Sakriſtei, an feiner Suͤdſeite eine Vorhalle.

Die ſchmalen, zum Teil außerordentlich hohen Spitzbog enfenſter mit ſchlichten ſchraͤgen Gewaͤnden reichen an der Oſt- und Suͤdſeite des Chores bis faſt auf Mannshoͤhe herab, wahrend fie im übrigen ſchon in halber Höhe der Mauern endigen. Die Chorfenſter werden durch Blenden zuſammengefaßt, die ähnlich wie in Strasburg in einer Reihe von Spitz