Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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kriſteianbaus(jetzt Gruft) an der Nordſeite untergebracht. In jener Zeit(nach einer In­ſchrift an der Patronatsloge: 1710 16) wurde auch die ganze Kirche uͤberputzt und getuͤncht. Eine weitere Wiederherſtellung fand 1883 8 ſtatt.

Die beiden Dachſtuͤhle(Abb. 53) in Schiff und Chor ſind abgeſehen von einigen Inſtandſetzungen und Auswechſelungen noch die urſpruͤnglichen. Der im Schiff hat außer dem kleinen Hahnenbalken zwei Kehlbalkenlagen, die von einem Paar großer Streben uͤberkreuzt werden und durch Haͤngeſaͤulen mit dieſen verbunden find. Die Geſpaͤrre ſtehen einzeln, Laͤngshoͤlzer finden ſich nur in der Mitte als Riegel in verſchiedenen Höhenlagen zwiſchen die Haͤngeſaͤulen geſpannt.

Der Kirchenraum ragte anſcheinend einſt in den Dachraum hinein. Man ſchloß ihn im Chor unter der zweiten Kehlbalkenlage in einer ſegmentfoͤrmigen Tonnenform, deren Linie am Oſtgiebel in Geſtalt eines Abſatzes vorgezeichnet iſt. Im Schiff kam dagegen wohl eine Deckenſchalung dicht über der Unterkante der unteren Kehlbalkenlage, die ſeitwaͤrts ſchraͤg der Sparrenkante folgt, zur Ausfuͤhrung.

Abb. 53. Gollmitz. Kirche. Dachſtühle im Schiff und Chor.

Von dem ehemaligen Triumphbogen im Innern ſind nur noch die beiden ſeitlichen Pfeiler übrig. Wegen der unzureichenden Länge der Kirche iſt das Schiff durch doppelte und dreifache Emporen verbaut. Eine Verbeſſerung waͤre nur durch Ausfuͤhrung der ur­ſpruͤnglich geplanten Schiffslaͤnge möglich.

Der hochgeſtelzte reiche barocke Altaraufbau iſt von zwei ſtehenden vollrunden und zwei angelehnten korinthiſchen Halbſaͤulen ſowie zierlich geſchnitztem durchbrochenem Akanthusornament eingefaßt. Über der durchbrochenen Segmentverdachung erhebt ſich ein oberer Aufbau mit zwei kleinen Saͤulen, der bis zur Decke der Kirche reicht.

Die Kanzel ſteht geſondert an der Nordwand des Chores auf einer gewundenen korinthiſchen Säule; die Ecken ihrer Kufe find mit toskaniſchen Saͤulchen beſetzt.

An den Bruͤſtungen der Emporen und der Patronatsloge handwerklich gemalte Bilder aus dem Leben Chriſti und Wappen.

Getriebene Meſſingtaufſchuſſel, 50 em Durchmeſſer. Im Grunde die Ver kuͤndigung Mariä; darum zwei Reihen dekorativer Umſchriften, deren innere in mehrfacher Wiederholung das WortGeluͤl?), wie in Roͤpersdorf, enthält; in der äußeren ſchmaleren aus kleiner Majuskelſchrift in vielfacher Wiederholung:gi scal rekorde mi, wobei das