Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
63
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Gollmitz Grenz. 63 letzte Wort meiſt durch den Neubeginn der Wiederholung verſtuͤmmelt iſt. Der Rand verziert durch kleine Stempel von Blaͤttern und Kreuzchen.

Ein großer, ganz einfacher, ſilberner Barockkelch, glatt rund, mit geripptem Nodus(18. Jahrh.).

Zwei zinnerne Empireleuchter, 59 em hoch, mit breitem quadratiſchen Fuß und ſteifem kanellierten Schaft.

An der Nordwand des Chores ein großer, ſchwung voll geſchnitzter Dvalrahmen aus hohlliegenden großen Akanthusblaͤttern. 18. Jahrhundeit.

Zwei Glocken, Die große, 1,05 m Durchm., ohne Inſchrift und Verzierung mit glatten Linien am Halſe. Die kleine, 63 em Durchm., in Zuckerhutform, ebenfalls ohne Inſchrift und Verzierung.

Grenz.

Grenz, 12 km oͤſtlich von Prenzlau , Gem. 166 Einw., 595 ha.

Enge Beziehungen beſtanden zwiſchen dem um 1250 geſtifteten Nonnenkloſter zu Seehauſen und dern ohl kurz zuvor durch deutſche Koloniſten begründeten Ortſchaft, denn die Herzöge von Pommern , Otto und Barnim , führten in einem am 1. September 1332 fürSehufen ausgeſtellten PrivilegGrenze unter den Gütern der Nonnen auf. Aber auch Buͤrger in Prenzlau und Paſewalk bezogen um 1375, wie ſich aus dem Landbuch Kaiſer Karls IV. ergibt, verſchiedene Einkuͤnfte von den 36 Hufen der Feldmark. Zahlreiche Urkunden im Geheimen Staatsarchiv, z. B. von 1373, 1435, 1456, beleuchten die Be­ziehungen zwiſchen Kloſter und Dorf. Nach Einführung der Reformation zog Kurfuͤrſt Joachim II. die Kloſterguͤter ein und bildete daraus ein Amt. Eine genaue Beſchreibung von Grenz mit namentlicher Auffuͤhrung desgeſatzten Schulzen und der Bauern bietet ein Erbregiſter des Amtes Seehauſen von 1592 im Geheimen Staatsarchiv. Von den 9 Bauernhoͤfen wurden infolge des 30 jährigen Krieg es 2 wuͤſt, wie eineReviſion von 1688 ergab. Bald darauf erfolgte durch den Kurfuͤrſten die Wiederbeſetzung der Hoͤfe, z. T. mit Franzoſen reformierten Glaubens, die nach Battin eingepfarrt wurden. Vor der Reformation war die Kirche eine Mutter, doch bereits 1600 wurde die mit 3 Hufen aus­geſtattete Pfarre als wuͤſt bezeichnet. Die Kirche, ſchon damals zurlilia von Drenſe herabgeſunken, iſt ſeitdem Tochter geblieben. Staatliches Patronat.

Kleine unſcheinbare Kirche in Rechteckkorm aus gemiſchtem Bauſtoſf, in etwas wildem Mauerwerk, anſcheinend im 16. Jahrh. errichtet; der Turm ſpaͤter vorgebaut. Etwa inmitten der Nordſeite noch die Spur eines urſpruͤnglichen Fenſters, das ſchmal und rund» bogig geſchloſſen war. Die jetzigen Fenſter breit, aus dem 18. Jahrh., mit neuerer Rauten verglaſung. Auch die Decke neuzeitlich, in gebrochener Form in den Dachſtuhl hineinragend. Der ſpaͤter, vermutlich bei einer im Jahre 1788 vorgenommenen Erneuerung der Kirche, hinzug efuͤgte Turm mit Weſtportal in Korbbogenform iſt über dem maſſiven Erdgeſchoß quadratiſch in Fachwerk hochgefuͤhrt und mit einer geſchloſſenen achteckigen Laterne be kroͤnt.

Von der inneren Ausſtattung ſeien erwaͤhnt: die ſchlichte Kufe des Kanzel