64 Gren,— Grimme altars aus der Mitte des 19. Jahrh., in deren Füllungen Chriſtus und die Evangeliſten gemalt ſind, ſowie die im Jahre 1896 aufgefriſchten ſymboliſchen Fuͤllungsmalereien der Drgelempore. Zwei Eng elsköpfe von einem Altaraufſatz, jetzt im Muſeum zu Prenzlau. Zwei kraͤftig profilierte ſehr ſchwere Bronzeleuchter von 1603 und 1643. Eine kleine zinnerne Taufſchuͤſſſel von 1684. Glocken. Die große, 95 em Durchm., 1807 von E. Ludw. Wilh. Thiele: die kleine, 70 em Durchm., 1765 von C. D. Heintze.
Grinime.
Grimme, 4 km nordnordoͤſtlich von Bruͤſſow. Gem. 301 Einw., 796 ha.
Am 10. März 1284 erklärten die Markgrafen Otto und Conrad aus dem Haufe der Askanier in einer fuͤr Kloſter Chorin ausgeſtellten Urkunde, daß die Bruͤder Bentz ihnen Einkünfte in Hoͤhe von 5 Wiſpeln in„Grimme“ uͤberlaſſen hätten. Aus dem Landbuch Kaiſer Karls IV. ergibt ſich, daß um 1375 verſchiedene Ritter eine große Zahl der 53 Hufen der Gemarkung unter dem Pfluge hatten. So gehörten je 4 Freihufen zu dem Hofe des Syvert von Bentz, Gerke van der Hune und Heinrich von Wenchow. Ferner ſtanden andere Ritterbuͤrtige ſowie auch ein Paſewalker Bürger im Genuß der von den baͤuerlichen Hufen zu leiſtenden Abgaben. Nachdem in der Folgezeit vielfacher Beſitzwechſel ſtattge funden hatte, kamen Hoͤfe und Hufen mit Ausnahme eines Buchſchen Anteils an die Schulenburg auf Schloß Loͤcknitz. Ein Erbregiſter von 1592 beginnt mit den Worten: „Grimmen gehoͤret mit aller gerechtigkeit nach der Locknitz“; hier gab es 12 Bauernhoͤfe mit je 4 Hufen, die Pfarre war mit 3 Hufen ausgeſtattet. 9 Bauernhoͤfe wurden beſonders waͤhrend des 30 jaͤhrigen Krieges wuͤſt. Vom kurfuͤrſtlichen Amt Loͤcknitz aus ſiedelte man 1687 auf 6 Höfen aus Frankreich vertriebene Hugenotten an, denen auch die Kirche zum Gottesdienſt eingeraͤumt wurde; noch heute ſind Namen wie Gombert, Labove, Bettac, Tancre hier vertreten. Der Ort erhielt das Gepraͤge eines reinen Bauerndorfes, das er bis heute bewahrt hat. Statiſtiſche Erhebungen um 1800 ergaben, daß das dem Domaͤnenamt Loͤcknitz unterſtehende Dorf wieder 12 Ganzbauern, 6 Buͤdner, 10 Einlieger, insgeſamt 298 Einwohner zählte; Kriegsrat v. Winterfeldt, deſſen Familie ſchon im 17. Jahrhundert den Buchſchen Anteil erworben hatte, beſaß hier noch einige Gerechtſame, die jedoch im Verlauf des 19. Jahrhunderts zur Abloͤſung kamen. Die Kirche, urſpruͤnglich filie von Roſſow, war 1687„gank wuͤſte“; fie wurde ſpaͤter Tochter von Fahrenwalde.
Die Kirche iſt ein im Grundriß rechteckiger Graͤnitbau; ihr Turm ſteht getrennt von ihr, in etwa 20 m Entfernung im Suͤdweſten. An der ſuͤdlichen Langſeite finden ſich zwei urſpruͤngliche Granitportale, von denen das oͤſtliche vermauert, das weſtliche, mit einer Vorhalle aus Fachwerk verſehene, außer Gebrauch iſt. Die jetzige Weſttuͤr iſt nicht urſpruͤnglich. Von den ehemaligen fruͤhgotiſchen Spitzbogenfenſtern ſind an den Langſeiten noch einige in Spuren erkennbar. Am beſten erhalten iſt der Oſtgiebel mit ſeinen drei ſchlanken fruͤhgotiſchen Fenſtern, von denen das mittlere ein wenig hoͤher hinaufreicht, und