Mittelpfoſten aus ſchwaͤcheren Rundſtaͤben beſteht. Die Durchbrechungen endigen unter den Wimpergen in Maßwerk, waͤhrend uͤbereckgeſtellte Achteckhelme mit Kreuzblumen die Pfeiler bekroͤnen. Der von ihnen eingeſchloſſene Wimperg iſt am Rande mit dreizackigen Kantenblaͤttern beſetzt, wie fie auch die jetzige Sakriſtei der Jakobikirche zeigt. Die an der Spitze von Maßwerk durchbrochene Giebelflaͤche enthält eine große Spitzbog enblende, deren Bogenfeld eine runde durchbrochene Maßwerk— roſette einnimmt, von aͤhnlichem dreiteiligen Grundſchema, wie ſie die Jakobikirche in Stralſund aufweiſt. Darunter iſt eine Zweiteilung mit kleineren ſechsteiligen Roſetten durchgeführt. Als oberſter Abſchluß des Wimpergs dient ein ſchmiedeeiſernes Lilien— kreuz. Trotz einiger Abweichungen ſchließt ſich doch im Ganzen die Architektur der Kapelle eng an die des Kirchenchores an. Die Kapelle umſchloß in ihrer Nord— weſtecke den Eingang zu der halb unterirdiſchen Sakriſtei. Daß dieſe auch damals noch ihrem Zwecke erhalten blieb, geht daraus hervor, daß man den Eingang beſtehen ließ und mittels einer breiten Niſche am noͤrdlichen Anfang der Weſtmauer freihielt
In der Leichenhalle bemuͤhte ſich der Baumeiſter, die Unſtimmigkeit zwiſch en der Jochachſe der Kirche und der Weſtmauer der kleinen Friedhofskapelle auszugleichen, indem er den Zwiſch enſtrebepfeiler etwas nach Oſten verſchob. Die kleinen Raͤume zwiſchen ihm und den Kirchenſtrebepfeilern deckte er mit beſonderen kleinen Kreuzgewoͤlben, die er an der Vorderkante durch Gurte ſaͤumte, und behielt ſo zwei annaͤhernd quadratiſche Joche für den Hauptraum übrig. Die Formen der Woͤlbung und ihrer Stuͤtzen find die gleichen wie in der Chriſtophskapelle. Bei Vollendung dieſes Anbau— teiles vereinigte man mit ihm die Friedhofskapelle durch Offnung eines breiten Bogens zwiſchen beiden. Nebenan in der damal igen Suͤdmauer lag vermutlich das Eingangs— tor der Leichenhalle.
Die Vorhalle vor dem Suͤdportal des Chores erhielt ein großes Kreuzgewoͤlbe. Der Reſt eines Weſtfenſters iſt noch heute vorhanden, hingegen fiel faſt die ganze Suͤdmauer der ſpaͤteren Erweiterung zum Opfer; ſie trug vielleicht vordem einen Giebel. Oſtwaͤrts dürfte die Vorhalle früher von der Leichenhalle durch eine Mauer geſchieden geweſen ſein, wie denn ein Reſt einer ſolchen noch bis gegen 1904 beſtand.(gl. Meßbildaufnahmen) Von der aͤußeren Architektur, ſoweit ſie erhalten, ſchließen ſich die breite Eckliſene wie der Bogenfries auf Konſoͤlchen durchaus denen am Oſtende dieſes ganzen Zwiſchenbaues an.
Den ſpaͤteſten Teil der ganzen Gruppe, der vielleicht erſt um die Mitte des 14. Jahrhunderts ausgeführt wurde, bilden die zwei ſuͤdweſtlichen Gewoͤlbejoche; offenbar wurden ſie zur Erweiterung und Vervoll llſtaͤndigung des Ganzen zu einem größeren Rechteckbau geſchaffen, der durch Wegbrechen der trennenden Mauern mit den uͤbrigen Raͤumen zu einer einheitlichen Halle vereinigt und nun auch mit ihnen unter ein gemein» ſames Dach gebracht wurde. Man ſchloß die Suͤdmauer unter Belaſſung des Eckſtrebepfeilers der alten Margaretenkapelle an deſſen vordere Ecke an. Die Weſtmauer fuͤhrte man buͤndig mit der Eckliſene der Vorhalle weiter. Man hielt die Liſene offenbar fuͤr ſtark genug, um einen Strebepfeiler an dieſer Stelle erſparen zu konnen, waͤhrend man an der Suͤdſeite ſolche für nötig hielt. Der Sockel dieſer Seite zeigt eine Abdeckung