Efeumaffen ausgeſchloſſen. Dennoch ſind an mehreren Bogen ihrer ſchmalen Blenden kleine, zierlich modellierte dreiteilige Blaͤtter bemerkbar, die in Ver— bindung mit dem ſpaͤten Birnſtab— profil der Rippen, der rohen Bildung der Konſolen aus einem quergelegten Profilſtein und dem nuͤchternen Stabwerk des Fenſters eine Anſetzung des Baues gegen Ende des 15. Jahrhunderts ges ſtatten. Vielleicht bezieht ſich auf dieſe Erweiterung der Sakriſtei die i. J. 1474 uͤberlieferte Stiftung eines Geiſtlichen„ad structuram ecclesiae“(Riedel XXI, 346. Die oberen Turmteile haben infolge von Braͤnden mehr— fache Veraͤnderung erfahren. Waͤhrend der Turm bei Merian noch den uͤblichen gotiſchen Spitzhelm zeigt, bei Petzold ein Walmdach mit kurzem, weſtoͤſtlichem Firſt, begleitet von vier Eckſpitzen, erhielt er im Jahre 1757(Jahreszahl in der Wetterfahne) den noch vorhandenen barocken Aufbau(Tafel 28 und Abb. 179). Man ſetzte auf den breiten Granitunterbau ein etwa quadratiſches Geſchoß, das mit ſeiner Ruͤckſeite in die hintere Flucht des Unterbaues verſchoben wurde, ſodaß an drei Seiten ein galerieartiger Ruͤckſprung entſtand. Die Backſteinmauern dieſes Aufbaues holte man ziemlich weit herauf, indem man die Trageboͤgen fuͤr das neue Backſteinwerk auf die
Prenzlau(Jakobikirche: Baugeſchichte).
Abb. 179. Prenzlau. Jakobikirche. Projektzeichnung von 1757 für den Turm. (Original im Geh. Staatsarchiv zu Berlin.)
alten granitenen Schildboͤgen ſetzte. Zur Sicherung dieſes Aufbaues hielt man es außerdem fuͤr noͤtig, die Turmmauern noch durch ein gewaltiges Pfoſten⸗ und Riegelwerk zu verſteifen. Über dieſem durch Eckliſenen gegliederten Geſchoß und
Kunſtdenkm. d. Prov. Brdbg. III. 1. Prenzlau.
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