ohne Schmuck. Die Seitenwände des Raumes find unten durch je drei tiefe Runde bogenniſchen zwiſchen Backſteinpfeilern erleichtert.
Der Weſtbau iſt in ſeinen urſpruͤnglichen Teilen, die etwa bis zum ehemaligen Firſt der Kirche reichen, faſt ganz aus gut bearbeitetem Granitquaderwerk errichtet. Nur für die Bogenkanten iſt ſtellenweiſe Backſtein verwendet(Backſteinmaß 28 x13 x Sem). Das Sockelprofil iſt ein ſchlichter aſen. Die Form des großen Bogens gegen das Schiff ſowie der Portalboͤgen iſt bereits ſpitz, waͤhrend die Fenſteroͤffnungen und Blenden noch im Rundbogen geſchloſſen ſind; daher iſt der Bau in ſeiner Geſamtheit in die Übergangszeit zu ſetzen. Damit ſtimmen ſehr wohl uͤberein die kleinen Rundbogenblenden über der weſtlichen Roſe und an der Suͤdſeite; fie find hier zu dritt angeordnet, mit zwei kleinen Kreisblenden zu einer Gruppe verbunden und erinnern dadurch an die fruͤheſte Entwicklungsform des Maßwerks(Abb. 196).
Die Weſtfront ſcheint in dieſer ſtumpfartigen Form lange liegen geblieben zu ſein; wenigſtens gehoͤrt der obere, groͤßtenteils in Backſtein ausgefuͤhrte, ſuͤdliche Aufbau, der einſt das unterſte Geſchoß des Suͤdturms bildete, einer erheblich ſpaͤteren Zeit, naͤmlich der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts an. Seine hohen ſchlanken, unprofilierten zw eiteiligen Blenden zeigen im Bogenfelde ſchuppenartige Maßwerkbildung, wie fie um dieſe Zeit in Prenzlau mehrfach, z. B. an der Marien- und der Jakobikirche vor= kommt. An Stelle der eing eſtuͤrzten oberen Geſchoſſe trat im 18. Jahrhundert ein Notdach in Sattelform, deſſen Firſt von Oſten nach Weſten gerichtet war. Vom Nordturm iſt, wie erwahnt, nichts mehr erhalten.
Zwei Glocken. Die große, 1,10 m Durchmeſſer, 1686 gegoſſen von Lorentz Koͤkeritz in Stettin , mit huͤbſchem Relief. Die kleinere, 8s em Durchmeſſer, in altertuͤmlicher Form; am Hals zwiſchen flachen breiten Linien eine Inſchrift aus 4 em hohen Majuskeln, teils Unzial, teils roͤmiſch:„XPE 4 Benep)lgſcus sinneſcluls d HASUJEORE(). Qu0(). Die Buchſtaben find breit und flach aus dem Hemd aus» gehoben und mit einigen, von den Ecken abgezweigten Zierlinien geſch muͤckt.
Sabinenkirche.
Die Kirche wird zuerſt 1250 genannt. Der mittelalterliche Feldſteinbau iſt nur in den Umfaſſungswaͤnden noch zum Teil erhalten, namentlich im Oſtgiebel, der ſich durch ſeine drei ſchlanken Fenſter mit ſtumpfem Spitzbogen ſowie einige kleine Blenden an der Giebelſpitze als fruͤhgotiſch erweiſt(Abb. 197). Die Langſeiten ſowie die ſehr ſchlicht gehaltene Weſtfront haben ihren gegenwaͤrtigen Charakter durch einen Umbau 1816/17 erhalten; jene find ſtark aufgeloͤſt durch jederſeits ſieben große Stichbogenfenſter, dieſe iſt nur von einer kleinen Tür mit Ovalfenſter daruͤber durchbrochen. Am Weſtende erhebt ſich ſeitdem aus dem Dache ein niedriger ſtumpfer Fachwerk— turm, der im Innern auf zwei hohen toskaniſchen Holzſaͤulen ruht. Beim Umbau wurden vermutlich auch die an beiden Langſeiten und im Weſten umlaufenden hölzernen Emporen eing erichtet. Der nicht mehr vorhandene frühere Turm von 26 Fuß im Quadrat ſtand getrennt von der Kirche im Nordweſten(Abb. 198) und wurde