Infolge der Reformation und des Verfalls der alten Nikolaikirche wurde die Kloſterkirche fortan als Pfarrkirche der Nikolaigemeinde benutzt; infolgedeſſen ging der Name jener auf fie über. 1740 wurde fie„ausgeputzt und mit neuen Fenſtern verſehen“(Beckmanns Nachlaß). Bei der Erneuerung von 1874— 76 wurden das Innere ſowie das Stab⸗ und Maßwerk wiederhergeſtellt(Adler, Nachtrag S. 76) und die Emporen beſeitigt; noch ſpaͤter fügte man an der Nordſeite einen Raum fuͤr die Zentralheizung an.
Ausſtattungsgegen ſtaände.
Der ſehr hohe Altarau fbau(Tafel 8. iſt ein Prunkſtuͤck in reichen Späte renaiſſanceformen, laut Inſchrift vom Jahre 1609, anſcheinend aus der gleichen Bildhauerſchule wie jener der Stadtkirche zu Schwedt a. O. Der zunaͤchſt über der
Menſa ſich erhebende nach oben ver
breiterte Unterſatz iſt mit vergoldetem
Bandornament uͤberzogen und in der
Mitte mit einem Vorbau in Form
eines reichen Ziergehaͤuſes verſehen,
das außer den Figuren zweier Evan—
geliſten und mehrerer Kardinal
tugenden in der Mitte eine kleine
Darſtellung des Abendmahls enthaͤlt.
In dem folgenden Hauptgeſchoß des
Aufbaues bildet den Hauptgegenſtand
eine figurenreiche Darſtellung der
Kreuzigung in einer Kleeblattarkade
(Tafel 35), zu deren beiden Seiten
ſich Saͤulenpaare auf Konſolen er
Abb. 206. Prenzlau . Dominikanerkirche. heben, zwiſchen denen links die Meſſingkronleuchter. Geburt Chriſti und rechts die Taufe
im Jordan mit den muſizierenden
Heerſchaaren daruͤber dargeſtellt find. Über dem Gebaͤlk dieſer Saäͤulenpaare ſtehen Petrus und Paulus zwiſchen Karyatiden. Im oberſten Aufſatze die Auferſtehung Chriſti . Der reich ornamentierte und vergoldete Altar wurde 1843 wiederhergeſtellt.
Ein Kelch, ſilbervergoldet, 18 cm hoch. Der Fuß in Sechspaßform, der Schaft ſechseckig, unter dem breiten flachen, melonenartig geriffelten Knauf die Buchſtaben:„fdinri.“ Über dem Knauf:„ihesus.“ Die Kuppa erneuert in breiter, niedriger, bauchiger Form. Am Fuß ein kleiner plaſtiſcher Kruzifixus als Signakulum. Auf der Unterſeite des Fußes die Widmungsinſchrift, nach welcher . 5. 1598 die Kirchenvorſteher den Kelch verfertigen ließen.— Dazu eine Patene mit eingraviertem Kreuz auf dem Rande.
Ein großer ſilberner Kelch, 25 em hoch, in einfachen Barockformen, der Fuß in Sechspaßform, Schaft ſechseckg, Knauf rundlich dick, reich gekerbt, Kuppa hoch in