Umbauten unterzogen, wodurch die Erkennung der Zweckbeſtimmung der Raͤume zum Teil erſchwert wird.
Der Kreuzgang war urſpruͤnglich nur an drei Seiten in der jetzigen Breite vors handen. Die Anbauten auf der vierten Seite laͤngs der Kirche hatten folgende Anordnung (Tafel 37): In der Tiefe der Strebepfeiler war zunaͤchſt ein mittels ſchmaler Öffnungen durch dieſe hindurchfuͤhrender, in flacher Stichbogentonne uͤberwoͤlbter Gang angelegt, der vermutlich einen ebenfalls nur ſchmalen, aber gedeckten Obergeſchoßgang aus Holz trug. Dieſer ſollte zwar zur unmittelbaren Verbindung der Obergeſchoſſe des Oſt⸗ und Weſtfluͤgels dienen, wurde aber unter moͤglichſter Einſchraͤnkung der Hoͤhenmaße ſamt dem Erdgeſchoßgang ſoweit herabgedruͤckt, daß ſein Dach die Kirchenfenſter nicht verdeckte. Infolgedeſſen muͤndete er an ſeinen Enden auf geradlaͤufige Treppen aus, die zur Obergeſchoßhoͤhe hinauffuͤhrten. Von der weſtlichen dieſer Treppen ſind die Anzeichen und Spuren noch deutlich ſichtbar, namentlich die geringere Staͤrke ihrer Hinterwand im Vergleich zu der größeren der ſpaͤter aufgemauerten Kirchenwand. Die Treppe beſtand aus etwa 12 Stufen, die von einer ſteigenden Stichbogenkappe getragen wurden. Ungefaͤhr von ihrem unteren Teile fuͤhrte die bei der Kirche bereits erwaͤhnte Tuͤr zu der Empore an der Suͤdſeite. Dies konnte freilich erſt nach Abſchluß der zweiten Bauzeit geſchehen, da bis zu ihr dieſer ſchmale Bau mit der Treppe norde warts noch freiſtand, wie ein kleines, jetzt vermauertes Fenſter unter der Treppe bes zeugt.— Gleichzeitig mit der Verlaͤngerung der Kirche(zweite Bauzeit) unternahm man eine Umgeſtaltung dieſes Verbindungsganges. Sie wurde wohl zum Teil veranlaßt durch üble Erfahrungen an den durch die Durchgangsoͤffnungen ſtark geſchwaͤchten Strebepfeilern, die deswegen in der Folge bedeutend verſtaͤrkt werden mußten, wie ſie es noch heute ſind. Man verzichtete alſo im Weſtteile der Kirche auf einen die Pfeiler durchbrechenden Gang und konnte dieſe infolgedeſſen in geringerem Querſchnitt anlegen. Im Oſtteil mußte der Erdgeſchoßgang jetzt neben den Strebepfeilern hinfuͤhren und deshalb dieſer Teil breiter werden. Man gab ihm die Breite der anderen Kreuzgaͤnge, mußte aber, um mit dem dadurch hoͤher werdenden Dache nicht die Kirchenfenſter zu verdecken, auf den oberen Gang verzichten. Im Weſten blieb die Treppe vermutlich ber ſtehen, wahrſcheinlich wurde fie erbreitert und erhielt einen unteren Lauf, der im Erde geſchoß begann. Ihretwegen mußte dieſer Teil notgedrungen zweiſtoͤckig werden, und eine betrachtliche Einſchraͤnkung der Höhe der beiden weſtlichen Kirchenfenſter war unvermeidlich; dieſe wurden erſt im 19. Jahrhundert bis zur Sohlbankhoͤhe der übrigen abwaͤrts verlängert. Alle dieſe Vorgaͤnge find aus den Spuren(Deckleiſten, Balken loͤchern u. dergl. auf der Suͤdſeite noch erſichtlich. 4
Der Kreuzgang in den drei anderen Fluͤgeln zeigt breite dreiteilige Spitzbog enfenſter, die freilich zum großen Teil vermauert ſind. Er iſt durchweg mit Kreuzgewoͤlben auf Birnſtabrippen uͤberwoͤlbt. Die runden Schlußſteine find vorherrſchend mit fruͤhgotiſchem Blattwerk geſchmuͤckt, die Konſolen in der damals beliebten Spitzform ausgebildet(Tafel 37).
Daß der Oſtfluͤgel, wie oben bemerkt, vorerſt allein allen Beduͤrfniſſen der Bruͤder genuͤgen mußte, laͤßt auch die Anordnung ſeiner Raͤume erkennen. Ihre