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Prenzlau(Heiliggeiſtkapelle). 247
Knauf birnfoͤrmig und durch Rippen verziert. Datiert 1705. Dazu Patene und viereckige Weinkanne, ſilbervergoldet. Auf allen dreien das Monogramm Koͤnig Friedrichs J. eingraviert.
Glocke von 1846, unzugaͤnglich.
Heiliggeiſtkapelle.
Die Heiliggeiſtkapelle in der Wittſtraße, ein im Grundriß rechteckiger Granit— quaderbau(Abb. 214) mit Backſteinkanten und einem Backſteintürmchen auf dem etwas abgewalmten Weſtgiebel, gehoͤrte zum Hoſpital gleichen Namens, das wir zuerſt i. J. 1321 erwaͤhnt finden. Es laſſen ſich an dem Bau zwei, wenn auch nicht allzuweit von— einander liegende Bauzeiten unterſcheiden, die ſich in erſter Linie durch das Springen der Lagerfugen, etwa nem links vom oͤſtlichen Straßenportal, kundtun(Abb. 213).
Erſte Bauzeit.(Etwa Anfang des 14. Jahrhunderts.) Sie umfaßt die kleinere oͤſtliche; Haͤlfte des Bauwerks. Der mit Abb. 214. Prenzlau. Heiliggeiſtkapelle. Grundriß. gruͤnglaſierten Steinen abgedeckte Oſtgiebel iſt an der Kante mit doppeltem deutſchen Bande verziert und durch anſteig ende Spitzbogenblenden mit eingeſchriebener Kleeblattform gegliedert. Den unteren Teil der Straßenfront ſchmuͤckt eine Arkatur aus ſchlanken Blenden, die gleichfalls in Kleeblattform ſchließen; zu beachten iſt, daß dieſe Boͤgen aus drei Formſteinen gebildet ſind (Abb. 215). Die Gewaͤnde der beiden Fenſter beſtehen in ſchlichten Schmiegen, das Maßwerk in zwei Kleeblattboͤgen und einer Paßform darüber im Bogenfelde. Das Portal hat ein viermal abgeſtuftes Ge— waͤnde, deſſen einzelne Teile abwechſelnd mit Rundſtaͤben und Gratſtaͤben an der Pen lern Vorderkante profiliert ſind(Abb. 215). in iſteilDie Ruͤckſeite zeigt ein vermauertes Feldſteinportal, auch iſt das Maßwerk der Fenſter etwas einfacher gehalten.
Zweite Bauzeit.(Um 1350.)
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30 em.
Sie paßt ſich in der Ausbildung der Fronten Abb. 215. S.
im allgemeinen der erſten Bauzeit an. Zu Heiliggeiſtkapelle. Einzelheiten. beachten iſt indeſſen, daß ſowohl die Arkatur
wie auch das Straßenportal dieſes Teiles um eine Feldſteinſchicht höher liegen als im Oſtteil. Auch die Architektur weicht im einzelnen von der oͤſtlichen mehrfach ab. So ſind die kleinen Blenden der Arkatur ſchlanker und ihre Boͤgen nur aus zwei Form— ſteinen gebildet. Das Portal ſowie die Fenſter haben am Gewaͤnde die denkbar einfachſten Profilformen, nämlich Faſen und abgerundete Ecke im Wechſel. Weſtlich