Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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257
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Prenzlau (Befeſtigung: Stettiner Tor).

ermöglichte, unten durch ſeitliche Schlitz= J fenſter die Mauer zu beſtreichen, oben aber bei größerer Feſtigkeit für die weittragen­den Feuerwaffen einen hohen Standpunkt zu gewinnen. Wie der Hexenturm iſt er der Mauer ſpaͤter eingefügt, die Anſaͤtze beiderſeits von ihm in dieſer ſind noch deutlich erkennbar. Das Format der ſchoͤn hellroten Backſteine iſt 30 x 14 x 9 em. Im oberſten Geſchoß ſteht der halbrunde Teil durch einen Halbkreisbogen mit dem übrigen in Verbindung und iſt mit einem Halbkegelgewoͤlbe gedeckt, unter welchem ſich unmittelbar drei kleine Schießſcharten befinden.

Stettiner Tor.

Von dem Stettiner oder Blindower Tor(Abb. 228 u. 229) iſt nur noch der Abb. 226. Prenzlau. Weichhaus nördlich Turm ſelbſt erhalten, der in ſeinem unteren vom Walltor(‚Seilerturm. Teile rechteckigen, im oberen runden.

Grundriß hat und durch den gegenwaͤrtig der Buͤrgerſteig fuͤhrt(Abb. 230).

Erſte Bauzeit.(Mitte des 13. Jahrhunderts) Der nicht genau quadratiſch angelegte Turm iſt aus gemiſchtem Bauſtoff errichtet, wobei das in ſorgfaͤltigen Schichten durchgefuͤhrte Feldſteinmauerwerk faſt ausſchließlich auf die Flaͤchen entfaͤllt, die Kanten und feineren Architekturteile aber vorherrſchend in Backſtein(Format 26,8 x 21,5* 9 em) hergeſtellt ſind. Er bildete urſpruͤnglich die Tordurchfahrt, die ſich in breiten ſpitzen Backſteinboͤgen oͤffnete. An ihren Seitenwaͤnden zeigen ſich innen die Spuren von jederſeits drei Blenden. Im Obergeſchoß wiederholte ſich dieſe Form der Offnung auf der Stadtſeite, auf der Feldſeite dagegen nur als Blende(vielleicht fuͤr ein Fallgatter), in deren Ruͤckwand ſich die innen noch ſichtbaren beiden Schießfenſter befanden. Naͤchſt den Ecken ſind Feld⸗ und Stadtſeite durch ſchlanke Blendenpaare ge­gliedert, in deren beiden weſtlichen ſich eigentuͤmliches, aus Backſtein gemauertes Linienwerk von unbekannter Bedeutung zeigt. An der Feldſeite ſind die Blenden an ihrem Fuße durch ein doppeltes deutſches Band Abb. 22. Prenzlau. verbunden, auf der Stadtſeite ihre Kaͤmpfer Weichhaus am Südende der Bauſtraße. Kunſtdenkm. d. Prov. Brdbg. III. 1. Prenzlau . 17