vorgekragte Galerie; daruͤber folgten noch zwei Geſchoſſe, deren oberſtes mit geſchweiftem Spitzhelm endigte(Abb. 238). Nach etwa hundertjaͤhrigem Beſtande war er fo baufaͤllig, daß er 1703, vom Sturm ſtark beſchaͤdigt, einer Wiederher— ſtellung bedurfte.
Zum allmaͤhlichen Verfall des gotiſchen Rathauſes trugen namentlich die in dasſelbe hineingebauten Verkaufsbuden bei, die man zum Teil mit Kuͤchen ohne Abzug verſehen hatte, wodurch das ganze Gebaͤude mit Rauch erfuͤllt wurde. Dieſe Zuſtaͤnde wurden allmaͤhlich fo unhaltbar, daß man ſich zu einem Neubau entſchließen mußte. Nachdem mehrere Projekte Gerlachs wegen zu hoher Koſten abgelehnt waren, kam es i. J. 1724 zu einem Neubau, der indeſſen den maſſiven gewoͤlbten Gerichts—Q— bau ſowie den daruͤber beſtehenden Turm beibehielt(ogl. die Abbildung des Projekts bei Dobbert,„Die Erbauung des Prenz— lauer Rathauſes“ in Mitt. d. Uckerm. Geſch. Ver. II S. 147. Das Übrige wurde von Grund aus unter Beſeitigung der alten Kellergewoͤlbe neu errichtet, jedoch bei weitem nicht in der alten Laͤnge. Es iſt im weſentlichen, abgeſehen vom Turm, das noch heute erhaltene Rathaus, ein Putzbau in einfachen Barockformen (Abb. 126), mit giebelbekröͤntem Scheinriſalit inmitten der Marktſeite und mit gebrochenem Dach. Die innere Ausſtattung war ſehr einfach; eine| Probe des beſch eiden en— Deckenſtuckes im ober en K Saale gibt Abb. 239. nn Nachdem der hinfällige ei Zuſtand des Turmes.= MM) 7| c bereits 1726 zu einer—— Stutzung der Spitze Abb. 241. Prenzlau. Treppengelãnder im ehemal. Palais geführt hatte, entſchloß des Prinzen Ferdinand von Braunſchweig .
man ſich i. J. 1771, feine beiden Stockwerke abzubrechen und ihn durch einen Dach— reiter in der Mitte des Gebaͤudes zu erſetzen(Abb. 126).
Von Ausſtattungsgegenſtaänd en find eine Anzahl älterer Slbild— niſſe, darunter namentlich eines Joachims II.(Abb. 240) und Friedrichs d. Gr. als Kronprinz, anzufuͤhren. Dazu kommen noch einige ältere Einbaͤnde von Schriftſtuͤcken des Archivs, von denen Tafel 41 einen Schweinslederband mit gepraͤgter Verzierung wiedergibt. Sonſt hat das Rathaus von aͤlteren Ausſtattungsgegenſtaͤnden nichts bewahrt; nennenswert ſind hoͤchſtens ein ſchwarzglaſierter Ofen mit plaſtiſch ver— zierten Kacheln vom Anfang des 19. Jahrhunderts und eine einfache barocke Stande