Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
276
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Prenzlau (Bürgerhäuſer).

Bürgerhãuſer.

Am Markt 472. Zweiſtoͤckiges gotiſches Giebelhaus in Backſtein(gegen waͤrtig ganz verputzt von drei Achſen Breite. Das Erdgeſchoß iſt durch einen neueren Ladeneinbau vollſtaͤndig entſtellt. Wie man aus einer aͤlteren Skizze im Nachlaß v. Quaſt erſehen kann, waren die urſpruͤnglich en Offnungen im Stichbogen geſchloſſen. Der Fußboden lag etwa fünf Stufen uͤber der Gelaͤndehoͤhe und wurde erſt beim Ladeneinbruch bis auf dieſe herabgeſenkt. Da­durch gingen auch die ut ſpruͤnglich en Kellerdecken ver­loren. Der ſteile Giebel (Abb. 248) iſt durch drei zweiteilige Spitzbogenblenden und zwei kleine Kreisblenden gegliedert, deren Maßwerk flach gekehlt iſt. Die Giebel­kante iſt mit Krabben und urſpruͤnglich jederſeits vier kleinen Zierpfeilern beſetzt, die teils in Terrakottanaſen endigen, teils mit Metalle kugeln bekroͤnt ſind; alle ſchließen mit zarten Eiſen­kreuzchen und Wetterfahnen. Sind dieſe Endigungen ohne weiteres als ſpaͤtere Under rungen zu erkennen, ſo laͤßt ſich nicht mit gleicher Sichere heit über die drei Stichbog en­fenſter des Hauptgeſchoſſes urteilen. Sie liegen in Blenden mit doppelten Bore hangboͤgen, die auf eine Anderung im 16. Jahrhundert

Abb. 248. Prenzlau. j

ö. zu deuten ſcheinen, waͤhrend

Ob d Giebel des A. ö.; ergeſchoß un iebel des Hauſes Am Markt 472 urſprůnglich vielleicht die

drei Blenden des Giebels nach unten durch das Hauptgeſchoß verlängert und von ſchmalen Zwillingsfenſtern durchbrochen waren. Sicherheit wäre über dieſen Punkt nur durch Abſchlagen des Putzes und eingehende Unterſuchung zu gewinnen; auch die genaue Feſtſtellung der urſpruͤnglichen Form der Giebelblenden bezw. ihre Wiederherſtellung waͤre nur auf dieſe Weiſe moͤglich.

Scharrenſtraße 190. Giebelhaus in breiten behaͤbigen Verhaͤltniſſen aus