Taſchenberg.
enthaͤlt, oben aber den quadratiſchen Turm trägt. Ein am Oſtende der Suͤdſeite ang efuͤgter Querbau birgt die Herrſchaftsloge und deren Treppe.
Die aͤußeren Fachwerkwaͤnde der Kirche ermangeln jeglicher Verſtrebung und Ver— riegelung— abgeſehen von der Weſtſeite, die als Unterbau des Turmes ſolche nicht entbehren durfte— und beſtehen nach der im
Abb. 313. Taſche Anfang des 18. Jahrhunderts hier eingeGrundriß der Kirche. buͤrgerten Art ausſchließlich aus engg eſtellten aufrechten Pfoſten. Die Fenſter, je drei an den Langſeiten und an der Oſtwand, endigen in Flachgiebelformen und ſind durch Bleiruten in kleine Scheiben geteilt. Die Zugaͤnge befinden ſich in der Mittelachſe von Weſten, etwa im Mittel der Nordſeite und im Suͤden durch das Untergeſchoß der Herrſchaftsloge. Der Turm endigt in einer geſchweiften Haube, die durch allmaͤhliche Abſchraͤgung der Kanten ins Achteck übergeführt iſt und von einer Laterne dieſer Grundform bekroͤnt wird.
Eine ſeltene und merkwürdige Anordnung zeigt der Kirchenraum ſelbſt(Abb. 314). Man iſt verſucht, ihn kurzweg als dreiſchiffig zu bezeichnen, doch bilden die als Seiten— ſchiffe zu deutenden Räume nur einen ſchmalen Gang von kaum 75 em lichter Weite bei 7,80 m Breite des Mittelraumes. So erſcheint die Stuͤtzenſtellung, die ſowohl unten am Gange wie an den daruͤber liegenden, ebenſo ſchmalen Emporen kleine niedrige Arkaden nach dem Mittelraum bildet, vielmehr als eine Art Verdoppelung der Außenwaͤnde.
Abb. 314. Taſchenberg. Querſchnitt der Kirche(nach a— b des Grund: riſſes Abb. 313) und Teil der Emporen.