Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 1 (1921) Die Kunstdenkmäler des Kreises Prenzlau / unter der Schriftl. des Erich Blunck bearb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Wismar . 369

jedoch wieder 13 Bauern. Die 12 Koſſaͤtenhoͤfe blieben freilich unbeſetzt. Aus den der Herrſchaft bei derSeparation zugefallenen Anteilen wurde das Rittergut Hansfelde gebildet, heute im Beſitz der Arnim zu Neuenſund. Die Kirche, noch 1805 Tochter von Luͤbbenow, heute aber Mutter, hatte ſchon durch die deutſchen Koloniſten des 13. Jahr hunderts eine Ausſtattung von 3 Hufen erhalten und ſteht unter dem Patronat der Arnim und Stuͤlpnagel.

Die in Abb. 326 gegebene Anlage des Dorfes mag als Beiſpiel fuͤr die oͤfters vorkommende Gabelung der Straße dienen, deren Arme die Kirche, den Doifteich ſowie Schmiede und Schule einſchließen.

Die Kirche war in erſter Anlage eine aus ſorgfaͤltig behauenem Granitmauer werk hergeſtellte mittelalterliche Feldſteinkirche mit breitem Weſtturm; i. J. 1825 (Jahreszahl in der Wetterfahne) verlor fie durch eine Wiederherſtellung ihren Charakter. Damals wurden der Oſtgiebel veraͤndert, die Fenſter vergroͤßert und halbrund ge

Abb. 326. Wismar . Dorfplan nach Meßtiſchblatt. (1: 10 000)

ſchloſſen, die Decke in flacher Korbform mit Bohlenbalken hergeſtellt, an der Suͤdſeite eine kleine Vorhalle geſchaffen und der Turm zum groͤßtenteil neu gebaut; bei ihm behielt man noch im Erdgeſchoß die alte breite Form bei, ſchmale Teile desſelben im Norden und Suͤden ließ man von da an liegen, errichtete uͤber ſpitzen Trageboͤgen aus Backſtein ein weiteres maſſives Geſchoß, führte jedoch den quadratiſchen oberſten Fach­werkteil innerhalb dieſer Mauern mit großer Holzverſchwendung von unten bis zu anſehnlicher Höhe hinauf, wo man ihn an den Kanten abfaſte und mit einer Laterne und geſchweiften Dächern ſchloß. Außer dem tuͤchtigen alten Feldſteinmauerwerk zeugt nur noch die Spur eines vermauerten ſpitzbogigen Granitportals von dem urſpruͤng­lich gotiſchen Charakter des Bauwerks; eine weitere Spur am Oſtende der Nordſeite deutet auf einen tonnengewoͤlbten Sakriſteianbau.

Das Innere der Kirche wurde um 1910 von Schülern des Berliner Kunſtg ewerbe­muſeums mit Verzierungen grau in grau bemalt und dem Kanzelaltar ein Aufbau in

Kunſtdentm. d. Prov. Brdbg. III. 1. Prenzlau . 24