8392 Berrenthin—Siemkendorf.
Die Kirche iſt ein Feldſteinbau des 13. Jahrhunderts, ihr Turm breiter als das Schiff angelegt und mit dieſem nur durch eine gewoͤhnliche Spitzbogentuͤr verbunden. Von den ehemaligen Fenſtern ſind nur die zwei ſeitlichen der urſpruͤnglichen Oſtgruppe noch annaͤhernd in alter Form erhalten, das mittlere iſt vermauert; alle drei reichten weiter herab. Die der Langſeiten ſind bedeutend vergroͤßert. Das ſpitzbogige Hauptportal hat abgeſtufte Gewaͤnde; die inneren Niſchen zweier weiterer, jetzt vermauerter Portale im Norden und Suͤden ſchließen im flachen Dreieck. Der Sockel iſt gefaſt, das Geſims mit Rundſtab erneuert uͤber den Reſten des alten, die eine ſteile Schraͤge zeigen. Die gerade Decke hat ſichtbare Balken, der Dachſtuhl iſt von etwa 1700. Der Turm— aufbau am Weſtende des Dachfirſtes iſt ganz kurz quadratiſch und endigt in ſehr ſchlankem Spitzhelm; die Jahreszahl in der jetzigen Wetterfahne lautet 1841. Vor der ehemaligen Prieſtertuͤr im Süden eine kleine Vorhalle mit geſchweiftem Rena iſſancegiebel in Putz.
Der Kanzelaltar aͤhnelt in Stil und Aufbau ſehr dem in Roſſow ; nur ſind die ſeitlichen Figuren weniger gelungen und der braune Ton ſehr dunkel. Auch er iſt nachtraͤglich zum Kanzelaltar umgeaͤndert; das ehemalige geſchnitzte Hauptbild, gleichfalls eine Kreuzigung, iſt an der Suͤdwand der Kirche über der Vorhallentuͤr aufgehängt. Vor dem Roſſower voraus hat der Zerrenthiner Altar die reich geſchmuͤckte Tür zur Kanzeltreppe mit halbrundem Giebel und Va ſenbekroͤnung.
Die von der Orgelempore abzweigenden, ſchon vor den ehemaligen Seitenportalen endigenden Seiten emporen ruhen auf vierkantigen verjuͤngten Stuͤtzen.
Kronleuchter aus Meſſing fuͤr 14 Kerzen, mit reich profiliertem Schaft, der unten in einer großen Kugel und oben mit einem kleinen, auf dem Adler ruhenden Zeus endigt. Geſtiftet 1729.
Kelch, ſilbervergoldet, 31 em hoch, von 1713, mit glattrundem Fuß, hoher, bauchiger Kuppa, birnfoͤrmigem, geriffeltem Nodus.
Glocken. Die große, 99 em Durchmeſſer, 1708 von Joh. Jakob Schultz, Berlin ; die kleine, 76 am Durchmeſſer, 1681 von Lorentz Koͤkeritz.
Ziemkendorf.
Ziemkendort, 10 km oͤſtlich von Prenzlau . Gem. 9 Einw., 150 ha; Gut 163 Einw., 459 ha.
Zur Zeit der deutſchen Koloniſation erhielt„Symekendorf!— dieſe Namensform bietet das Landbuch Kaiſer Karls IV.— eine Gemarkung von 34 Hufen. Anſcheinend hat die Ortſchaft unter den Kriegen und Fehden der erſten Haͤlfte des 14. Jahrhunderts ſchwer gelitten, denn die Beamten des Kaiſers ſtellten 1375 feſt, daß die damaligen Bauern von Abgaben frei waren— ein Hinweis auf die Freijahre, die den neu Zuziehenden zugebilligt zu werden pflegten. Ritter Friedrich v. Eicſtedt ſtand um 1375 im Beſitz der gutsherrlichen Gerechtſame. Über die Mitglieder dieſes Geſchlechts, das zu den aͤlteſten der Uckermark gehört und ſich hier bis heute behauptet hat, unterrichten