Ziemfendorf— Zollchow.
Von der kuͤmmerlichen Ausſtattung find erwaͤhnenswert:
Die in einfachen Spaͤtrenaiſſanceformen gehaltene Kan zel.
Zwei kleine Zinnleuchter in Baluſterform von 1701.
Ein kleiner Rokokokronleuchter für zwölf Kerzen.
Ein Kelch(in Wollin aufbewahrt), ſilbervergoldet, 183, em hoch. Der Fuß in Sechspaßform mit einem kleinen plaſtiſchen Kruzifixus als Signakulum. Der Schaft ſechskantig, über und unter dem Knauf mit eingravierten Fenſterformen verziert. Der flach gehaltene Nodus im ganzen gewunden, mit durchbroch enen Fiſchblaſen geſchmuͤckt, am ſcharfen Rande mit kleinen Roſetten zwiſchen ſechs quer— geſtellten rautenfoͤrmigen Zapfen, auf derer ſchwarz⸗blauem Emaillegrund die Buche ſtaben J. H. S.(zuſammen auf einem Zapfen), ferner: Verbum] Dlomini] Mlanet) In] Elternum]* ſtehen. Die Kuppa hat nicht die uͤbliche gotiſche, ſondern eine bauchige, der romaniſchen Kuppa nahekommende Form, die indeſſen in gutem Verhaltnis zum Übrigen ſteht. Datiert auf der Unterſeite des Fußes:„1582“.
Eine ganz kleine Glocke ohne Inſchrift hängt zum Fenſterchen im Oſtgiebel heraus.
Zollchow.
Zyollchom, 5 km ſuͤdlich von Prenzlau . Gem. 213 Einw., 672 ha.
Ritter Poppe v. Holtzendorf war um 1375 im Beſitz der Einkuͤnfte und gutsherr— lichen Rechte von„Czolchow“, wie die Beamten Kaiſer Karls IV. feſtſtellten. Außerdem beſaß aber auch noch Jordan Fredewald einen Hof mit 8 Freihufen. Die Gemarkung umfaßte insgeſamt 40 Hufen, darunter 4 Pfarrhufen— eine Ausſtattung, die auf die deutſchen Koloniſten zu Beginn des 13. Jahrhunderts zuruͤckzufuͤhren iſt. Im 15. Jahr— hundert ſetzten ſich die Rieben zu Galenbeck hier feſt, auf die 1551 die Kerkow zu Gollmitz
folgten. Ein Bild von den Verwuͤſtungen, die ö. der 30 jaͤhrige Krieg anrichtete, bietet ein Proto—
koll vom 12. Oktober 1687 im Landratsamt zu
damals Beſitzer. Die Kirche lag„wuͤſte“ und wurde von Sternhagen aus„curiret“. Von 12 Abb. za. Zolſchow. Grundriß der Bauernhöfen mit 36 Hufen waren 7 wuͤſt. Bald Kirche.(Nach einer Zeichnung von 1871 darauf folgten auf die Kerkow die Arnim, deren beim Staatl. Hochbauamt Prenzlau ) Rittergut wegen Zerſtuͤckelung 1857 in der Ma—
trikel geloͤſcht wurde. Die wüſten Bauernhöfe beſetzte die Landesherrſchaft, ſo daß 1805 wieder 3 Ganzbauern vorhanden waren. Die Kirche, urſpruͤnglich Tochter von Gollmitz, iſt ſeit dem 30 jaͤhrigen Krieg Tochter von Sternhagen.
Die Kirche iſt ein fruͤhgotiſcher Feldſteinbau in Saalform von vier Achſen Laͤnge(Abb. 348 u. 349), der in neuerer Zeit uͤberputzt wurde; auf dem Weſtende trägt fie einen kurzen quadratiſchen Fachwerkturm mit geſchindeltem Achteckhelm von